Geld regiert die Welt

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WÄHRUNGEN

Andere Geldformen machen Dollar und Co. Konkurrenz. Bitcoin und Gold sind in den letzten zehn Jahren stark gestiegen. Zeit für ein Anti-Papiergeld-Depot

GELDFORMEN: Anleger fahren mehrgleisig
Fotos: Adobe Stock, iStock

Diebe hatten es schwer. Vor 200 Jahren bezahlten die Menschen auf einigen Inseln Mikronesiens „mit Steinscheiben, die einen Durchmesser von 30 Zentimetern bis fast vier Metern hatten und teilweise mehrere Tonnen wogen“. So kann man es im Kultur- und Stadthistorischen Museum in Duisburg lernen.

Andere Gesellschaften entwickelten einfachere Formen des Geldes. In China soll im 11. Jahrhundert das Papiergeld erfunden worden sein, das sich leichter transportieren ließ als Münzen. Die Europäer zogen Jahrhunderte später nach. Die Idee setzte sich durch.

Die Zentralbank eines Landes gibt dieses Fiat-Money in Form von physischen Münzen und Banknoten aus. Es ist nicht durch einen Vermögenswert wie Gold gedeckt, sondern basiert auf dem Vertrauen der Menschen in den Herausgeber der Währung. Fiat-Money ist flexibel und kann leicht umgetauscht werden. Für Zentralbanken ist es einfach, Liquidität und Kredite bereitzustellen. Wird jedoch zu viel Geld „gedruckt“, kommt es zu einer Geldentwertung. Das nennt man Inflation. In Argentinien zum Beispiel hat der Peso im Jahr 2023 gegenüber dem Dollar rund 80 Prozent an Wert verloren. Ein Grund: Die Inflationsrate lag im Dezember 2022 laut Statista bei knapp 95 Prozent, ein Jahr später bei über 200 Prozent.

Alt, aber bezahlt. Papiergeld birgt Risiken. Aber es gibt Alternativen. Seit Jahrtausenden wird mit Gold bezahlt. Die äl-testen Goldartefakte stammen aus dem fünften Jahrtausend vor der Zeitenwende, vor 4000 Jahren begannen die Ägypter, Gold abzubauen. Es ist eine Krisenwährung, die seit Jahrtausenden Kriege und Währungsreformen überlebt hat. Das Erfolgsrezept: Das Angebot ist begrenzt.

Das Edelmetall hat seine Qualitäten. Gegenüber dem Dollar legte das Edelmetall in den vergangenen fünf Jahren um 54 Prozent zu, in den vergangenen zwölf Monaten um acht Prozent. Gegenüber dem Euro hat Gold seit Februar 2019 mehr als 60 Prozent zugelegt (siehe Grafik rechts oben). Gegenüber dem japanischen Yen konnte sich Gold in diesem Zeitraum sogar verdoppeln, gegenüber der türkischen Lira schaffte das Edelmetall ein Plus von 800 Prozent. Gold hat den Ruf, die Kaufkraft zu erhalten. Bei Papiergeld sieht das anders aus. „Umgerechnet auf den Wert eines US-Dollars im Jahr 2020 würden Waren und Dienstleistungen, die im Jahr 1700 einen Dollar gekostet haben, im Jahr 2020 etwas mehr als 63 Dollar kosten“, heißt es bei der Datenbank Statista.

Das neue Geld. Heute stellt man sich einen Computer und die dazugehörige Software auf den Tisch und legt los. Um Bitcoins zu erhalten, muss der Computer ein mathematisches Rätsel lösen. Gelingt dies, erhält

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