„Schönes Spiel“ an der Börse

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GOLF

Im Profigolf geht es um Milliarden Dollar. Gerade werden die Karten neu gemischt. Die Aktien von Schläger- und Ballherstellern profitieren vom weltweit hohen Interesse und steigenden Spielerzahlen

PROFITURNIER: Strahlkraft für weltweit fast 40 Millionen Golfer

Stellen Sie sich vor: Leverkusen, Stuttgart, Mönchengladbach, Leipzig und Heidenheim steigen aus der Bundesliga aus. Sie wechseln in eine neugegründete Liga mit weniger Spielen, Partien mit vier mal 20 Minuten, opulenten Pausenshows und lauter Musik während des Spiels inklusive. Dafür bekommen die Klubs 50 bis 500 Millionen Euro – nur fürs Dabeisein. Für Siege gibt es noch Hunderte Millionen extra, finanziert von Saudi-Arabien. So etwas gibt es nicht? Doch beim Profi-Golf findet genau das statt. Die Liv-Tour lockt einige der besten Spieler mit Millionenbeträgen – und viele machen mit.

Golf ist einer der großen Corona-Gewinner. Während der Pandemie entdeckten viele neue Spieler den kontaktlosen Sport mit viel Platz an der frischen Luft für sich. Das globale Interesse am Golfsport steigt immer schneller – neben den Amerikanern und Briten sind insbesondere die Asiaten große Golf-Fans. Die Zuschauerzahlen bei den Übertragungen der großen Golfturniere und Mitgliederzahlen in den Klubs steigen, auch in Deutschland. Ein hervorragendes Umfeld für die beiden großen börsennotierten Golf-Unternehmen.

500 Millionen Euro. Eine schöne Stange Geld. Selbst für einen der erfolgreichsten Golfer der vergangenen Jahre: Masters-Sieger, Ryder-Cup Gewinner und ehemalige Nummer eins der Weltrangliste, Jon Rahm. Der Spanier hat in seiner Karriere bisher schon mehr als einen dreistelligen Millionenbetrag erspielt und als Werbeeinnahmen verbucht. Jetzt konnte der Top-Golfer nicht widerstehen und wechselte zur Liv-Tour – der bisher größte Coup der von Saudi-Arabien finanzierten neuen Golfliga. Dort dürfen die Profis in kurzen Hosen spielen, es herrscht Party-Stimmung mit lauter Musik und es werden bei deutlich weniger Turnieren nur drei Runden ohne Cut gespielt – und das für deutlich mehr Geld.

SUPERSTAR TIGER WOODS, PGA-PROFI RORY MCILROY, LIV-TOUR-NEULING JON RAHM: 500 Millionen Dollar für einen Wechsel zur saudi-gesponserten Konkurrenzveranstaltung – da verzichten einige Spieler sogar auf den Ryder-Cup

Die altehrwürdige PGA Tour hält dagegen: Mit sogenannten Designated Turnieren mit höherem Preisgeld und begrenztem Teilnehmerfeld. Die gemeinnützige Organisation wurde extra dazu umgewandelt. Geldgeber der Strategic Sports Group statten die neue Gesellschaft erst mit 1,5Milliarden und der gleiche Summe mittelfristig noch einmal mit frischem Geld aus. Die Spieler sollen Anteile an dem neuen Unternehmen PGA Tour Enterprises bekommen. Und das lohnt sich:Berechnungen der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge liegt die Bewertung der

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