Immer mehr und immer größer

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FREIZEIT

Die Freizeit- und Reisebranche stellt einen Rekord nach dem anderen auf.Gleichzeitig profitiert der Bereich vom Megatrend Demografie

ICON OF THE SEAS: Freizeitpark für7600 Passagiere
Foto: Royal Caribbean Cruise Line

Die Jagd nach Superlativen nimmt kein Ende. In der Freizeit- und Reisebranche gilt das Motto: Je mehr und je größer, desto besser. Ende Januar ist die „Icon of the Seas“ zu ihrer Jungfernfahrt aufgebrochen. Die „Ikone der Meere“ stellt gleich mehrere Höchstmarken auf. Mit 365 Metern handelt es sich um das längste Passagierschiff der Welt.Auf Deck 5, insgesamt gibt es 20 Decks und mehr als 40 Restaurants, gibt es eine 670 Meter lange Rennstrecke. Die Länge entspricht mehr als eineinhalb Runden in einem üblichen Leichtathletik-Stadion.

An Bord des größten Cruiseliners der Welt gibt es Platz für 7600 Passagiere, dazu kommen weitere 2350 Crew-Mitglieder. Zum Vergleich: Auf die 1912 gesunkene Titanic passten 3390 Menschen. Sie war damals das größte Kreuzfahrtschiff der Welt. Die größte Suite an Bord des neuen Feriendampfers erstreckt sich über drei Etagen und kostet im Durchschnitt 75 000 Dollar die Woche. Für den Preis kann man in preiswerten Wohngegenden eine kleinere Wohnung kaufen.

Der Bau der „Icon of the Seas“ selbst hat die amerikanische Kreuzfahrt-Gesellschaft Royal Caribbean International schätzungsweise zwei Milliarden Dollar gekostet. Da dürfte es kaum ins Gewicht gefallen sein, Fußballstar Lionel Messi für die Taufe des schwimmenden Freizeitparks zu engagieren.

Superlative in der Musikindustrie. Rekordverdächtig ist auch, was der amerikanische Popstar Taylor Swift derzeit auf die Beine stellt. Bei den diesjährigen Grammys errang sie das vierte Mal die Auszeichnung für das „beste Album des Jahres“. Damit überholte Swift sogar Frank Sinatra und Stevie Wonder.

Allein die Konzerte ihrer Eras-Tournee in den USA haben im vergangenen Jahr laut Nachrichtenagentur Bloomberg einen Umsatz von 4,3 Milliarden Dollar erzielt. Das ist mehr als kleinere MDax-Unternehmen in einem ganzen Jahr schaffen. Damit hat Swift laut Common Sense Institute auch das jährliche Bruttoinlandsprodukt der 35 kleinsten Länder der Welt übertroffen.

Außer von den immer neuen Rekorden profitiert die Freizeit- und Reisebranche vor allem langfristig betrachtet von der demografischen Entwicklung. Auf der Welt gibt es von Jahr zu Jahr mehr Menschen. Vor allem in den Schwellenländern können sich die wirtschaftlich aufstrebenden Mittelschichten nicht nur eine bessere medizinische Versorgung, sondern zunehmend auch Freizeitangebote leisten.

Aktive Rentner. Gleichzeitig altern die Gesellschaften insbesondere in den westlichen Industriestaaten, aber auch in China zunehmend. Nach einer Umfrage der Stiftung für Zukunftsfragen verfügen aber gerade Ruheständler über die meiste Freize

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