Mit dicken Spendierhosen

3 min lesen

DWS GROUP

Eine Sonderzahlung verheißt bei dem Vermögensverwalter rund 17 Prozent Dividendenrendite. Vor allem die Mutter Deutsche Bank kassiert kräftig. Anleger können mitverdienen

Wenn das kein Wort ist: Die DWS, Anlagetochter der Deutschen Bank, will für 2023 zur um fünf Cent auf 2,10 Euro je Aktie erhöhten Dividende noch eine Sonderzahlung von rund vier Euro je Anteil leisten, zusammen 6,10 Euro. „Auf unserem Kapitalmarkttag 2022 haben wir versprochen, für unsere Aktionäre Mehrwert zu schaffen und Kapital auszuschütten“, sagt Vorstandschef Stefan Hoops dazu. Genehmigen muss dies die Hauptversammlung am 6. Juni. Bei DWS-Kursen um 36 Euro bedeutet die geplante Ausschüttung eine Rendite von satten 17 Prozent brutto.

EIN HERZ FÜR AKTIONÄRE Die DWS zahlt ihren Anteilseignern 800 Millionen Euro an Kapital zurück

Bisher hat die im SDax notierte Aktie noch kaum auf den anstehenden Geldsegen reagiert. Bis zur HV Anfang Juni könnte sich das ändern. Denn normalerweise bringen sich Dividendenjäger frühzeitig vor der Ausschüttung in Stellung und treiben die Notierungen. Die DWS-Aktie lockt so zumindest für ein Trading mit Aussicht auf Kurschancen von vielleicht 30 Prozent oder sogar etwas mehr bis Mai.

Stark trotz Ertragsdelle. Dass die Börse der DWS-Aktie nach dem ersten Jubel schnell wieder Liebe entzog, lag an der Nachricht wenige Tage später: Die Gesellschaft verdiente 2023 fünf Prozent weniger als im Vorjahr, obwohl das verwaltete Vermögen dank fester Börsen und fast 23 Milliarden Euro Geldzufluss um 75 Milliarden auf 896 Milliarden Euro stieg. Normalerweise laufen Erträge und Vermögen parallel:Steigt Letzteres, regnet es reichlicher Provisionen. Die DWS profitiert hier auf breiter Front: Der 1956 unter dem Namen Deutsche Gesellschaft für Wertpapiersparen gegründeten Vermögensverwalter ist mit aktiv gemanagten Anlagen, ETFs (Xtrackers) sowie alternativen Investments unterwegs.

2023 bremsten steigende Kosten sowie geringere durchschnittliche Managementgebühren. Auf die Möglichkeiten der bestens kapitalisierten DWS, für die Aktionäre tief in die Tasche zu greifen, hat der Gewinnknick indes keinen Einfluss. Zwar frisst die geplante Gesamtausschüttung mit 1,22 Milliarden Euro den 2023er Jahresüberschuss mehr als auf. Bei einem Eigenkapital von zuletzt 7,6 Milliarden Euro (Quote 67 Prozent), davon allein 3,6 Milliarden Euro Gewinnrücklagen, können die Frankfurter sich dies aber locker leisten.

Die Wachstumspläne der DWS, organisch und durch Zukäufe, sind laut Hoops trotz der dicken Kapitalrückzahlung an die Aktionäre finanziell weiter abgesichert. Für 2024 kalkuliert der Markt zudem wieder mit einem Gewinnanstieg von zehn bis 15 Prozent, abhängig auch von der Börse. Freuen über den 2023er Geldsegen wird sich übrigens vor allem die Mutter Deutsche Bank: Bei ihren 79,49 Prozent Anteilsbesitz

Dieser Artikel ist erschienen in...