Es fehlt der Saft

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AUTOMOBILAKTIEN

EINE KOLUMNE VON UNION INVESTMENT

Nach einer Hochphase mit großen Erwartungen befinden sich die Hersteller von E-Automobilen in einer Krise – und ebenso deren Aktien.

Was sich am Himmel über der Elektromobilität zusammenbraut, ist der perfekte Sturm. Dabei sah die Welt vor drei Jahren noch so rosig aus. Im Jahr 2021 bescherte die Halbleiterknappheit nach der Pandemie den Herstellern die beste aller Welten. Die Produktion musste mangels Chips zurückgefahren, die Nachfrage konnte nicht bedient werden. Doch sinkende Absatzzahlen konnten durch höhere Verkaufspreise ausgeglichen werden.

2022 lösten sich die Verknappungen in den Lieferketten und sowohl die aufgelaufenen als auch die neuen Bestellungen konnten zu den höheren Preisen bedient werden. Im vergangenen Jahr schoss das Volumen aller verkauften Autos mit 90 Millionen auf das Niveau vor der Pandemie, davon 12,5 Millionen E-Autos. Der jüngste Anstieg bescherte den Autobauern Rekordmargen, denn ein hohes Verkaufsvolumen und hohe Preise trafen auf fallende Kosten, vor allem bei Rohstoffen.

Doch das Bild hat sich eingetrübt. Dies zeigt sich auch an den Aktienkursen etwa von Tesla oder dem chinesischen Anbieter BYD, die seit Juli 2023 über ein Drittel an Wert eingebüßt haben. Etwas besser lief es für deutsche Autohersteller, die nur zwischen 5 und 14 Prozent verloren haben. Eine Ausnahme bildet Toyota: Die Aktie konnte fast 30 Prozent zulegen.

2023 brachte Wende. Der Höhepunkt im Elektroauto-Boom ist überschritten: Die Orderbücher sind mittlerweile bereinigt und die Nachfrage hat aufgrund gestiegener Zinsen, welche die Leasingund Finanzierungskosten nach oben trieben, stark nachgelassen. Die Preise der E-Autos, die bislang mit einer Prämie verkauft wurden, fallen.

Dahinter stecken aber nicht nur die gestiegenen Zinsen. In China sind in den vergangenen Jahren im E-Mobilitätssektor Überkapazitäten entstanden. Deshalb ist im Reich der Mitte ein hoher Exportdruck entstanden. Die dortigen Anbieter drängen immer mehr auf den internationalen Markt. Die Preise purzeln als Folge weltweit, weil die Chinesen unter den lokalen Marktpreisen anbieten. Sie machen damit der europäischen und US-Konkurrenz das Leben schwer. Gleichzeitig bricht letzteren der chinesische Markt weg – zumindest im Massensegment. Marktführer Tesla hat als Reaktion ebenfalls deutlich die Preise gesenkt.

Foto: Union Investment

Mit dem Rücken zur Wand. Auch hierzulande fallen die Preise seit Monaten. Hinzu kommt, dass die Bundesregierung die Subventionen für E-Autos in Höhe von 7.000 Euro überraschend gestrichen hat. Um nicht noch mehr Kunden zu verlieren, übernehmen aktuell die Hersteller die „Subventionierung“ und legen teils sogar noch einen zusätzlichen Be

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