Minichips mit Megarendite

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HALBLEITER

Die Halbleiterbranche steht vor dem nächsten zyklischen Aufschwung. Für Anleger lohnt sich vor allem der Blick auf noch nicht gehypte Aktien

VON WAFERN ZU CHIPS. Reinraum-Testlabor beim Anlagenbauer ASML.
Foto: ASML

30 Tsd. US-$ PRO STÜCK KOSTET DER GRAFIK-PROZESSOR H-100 VON NVIDIA

Für die Halbleiterbranche als Ganzes war 2023 ein reichlich durchwachsenes Jahr. Wegen der sinkenden Preise und hohen Lagerbestände im Massengeschäft mit Speicherchips und Prozessoren schrumpften die globalen Chipverkäufe. Zugleich hat der Sektor nach Einschätzung der meisten Branchenexperten Ende 2023 den Tiefpunkt erreicht. In ihrem Sektorausblick erwartet die Unternehmensberatung Deloitte für 2023 einen globalen Umsatzrückgang um 9,4 Prozent auf 520 Milliarden US-Dollar. Zugleich prognostiziert sie für 2024 einen Anstieg auf 588 Milliarden US-Dollar. Das wären mehr als die 574 Milliarden US-Dollar aus dem Rekordjahr 2022.

Tiefpunkt erreicht. An der Börse ist der erwartete Aufschwung angekommen. Der Branchenindex Sox hat in den letzten drei Monaten um fast ein Drittel zugelegt (Chart unten rechts). Die Kursperformance der einzelnen Firmen verläuft dabei völlig unterschiedlich. Nach unten ging es zuletzt mit den Aktienkursen von Samsung Electronics und Intel. Bei beiden Konzernen litt das Geschäft mit Speicherchips und Prozessoren im letzten Jahr unter sinkenden Margen. Und auch der Ausblick für 2024 fällt noch verhalten aus.

Ganz anders sieht es bei ASML aus. Der niederländische Konzern, Weltmarktführer bei den EUV-Lithografie-Anlagen für die Produktion von Mikrochips, lieferte Topzahlen ab und hat prall gefüllte Auftragsbücher. Die Euphorie der Börsianer katapultierte den Aktienkurs auf ein neues Allzeithoch. Ein Ende des Booms ist nicht in Sicht: ASML erweitert kontinuierlich seine Kundenbasis und hat wegen der langjährigen Entwicklungsdauer für die Anlagen eine hohe Preissetzungsmacht. Dasselbe gilt für den Überflieger Nvidia, dessen Börsenwert sich in den letzten zwölf Monaten fast verdreifacht hat. Mit einem Marktanteil von 80 Prozent bei den Spezialprozessoren für Anwendungen in der künstlichen Intelligenz ist Nvidia unangefochtener Champion in einer Marktnische, die ihr größtes Wachstum noch vor sich hat. TSMC aus Taiwan ist wiederum der weltweit größte Auftragsproduzent für Halbleiter. Die starken Geschäftszahlen und der positive Ausblick für 2024 sind ein klares Signal, dass der nächste Aufschwung für den Chipsektor als Ganzes ins Rollen kommt.

Die Profiteure von Morgen. Die mittelund langfristigen Gewinner sind die Firmen, die mit ihren Produkten in Zukunftsmärkten unterwegs sind. „Nach meiner Einschätzung sind Rechenzentren, Energieeffizienz und E-Mobilität die spannendsten Technologiethemen, die das Wachstum der Chipbranche in den nächsten Jahren treiben. In Bereichen wie Computin

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