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Soll die grün-gelbe Qual vorzeitig enden?

In der Ampel streiten sich FDP und Grüne permanent. Was aber denkt der Nachwuchs? Svenja Appuhn (li.), Chefin der Grünen Jugend, und Franziska Brandmann, Pendant bei den Jungliberalen, haben sich zum Duell getroffen. Sagen wir mal so: Sie haben sich immerhin nicht geschlagen. Lesen Sie das ganze Gespräch ab Seite 36

Franziska Reich, Chefredakteurin
Foto: Sigrid Reinichs für FOCUS-Magazin, Marlena Waldthausen für FOCUS-Magazin

Manchmal können Umfrageergebnisse verstören.

Seltener die Sonntagsfrage: Die FDP bleibt in der Todeszone, die CDU im 30er-Elysium, die AfD zumindest eingefroren. In dieser Woche ist es eine gesellschaftspolitische Frage, die mich zum Nachdenken bringt. Über die Einstellung der Deutschen. Über Richtig und Falsch.

Die Frage lautet: „Halten Sie eine verpflichtende Fahrtauglichkeitsprüfung für Autofahrer ab 70 für sinnvoll?“ Das Meinungsforschungsinstitut Insa hat sie im Auftrag des FOCUS gestellt. Repräsentatives Ergebnis: 57 Prozent der Befragten sagen Ja. Die absolute Mehrheit. Sind die Deutschen prüfungsversessen? Diskriminieren sie gern Alte? Oder quält sie schlicht die Sorge, unsere alternde Gesellschaft schlittere nicht nur in ein Renten-, sondern auch in ein Verkehrsproblem?

Als im März ein 83-jähriger Mann am Potsdamer Platz in Berlin eine Mutter und ihr vierjähriges Kind mit seinem Auto erfasste und sie an den Folgen starben, stritt die Öffentlichkeit tagelang über verpflichtende Tauglichkeitstests. In vielen Ländern sind sie Realität: Spanien, Italien, Finnland, Dänemark – die Mehrheit der EU-Staaten verlangt den Check in unterschiedlicher Frequenz. Denn auch wenn Seniorinnen und Senioren laut Statistik weniger verkehrsgefährdend unterwegs sind als die Anfänger, so steigt das Risiko ab dem 75. Lebensjahr doch signifikant – und an drei Vierteln der Unfälle mit älteren Beteiligten tragen sie die Hauptschuld.

Dies sind die kalten Zahlen, die Pflich-ttests nahelegen mögen, wenn nicht …

…ja, wenn nicht die Wirklichkeit das Simple mal wieder verkomplizieren würde. Denn in einer Gesellschaft, in der das Pendeln seit Jahrzehnten zum Lebenskonzept von Millionen Menschen gehört, ist das Auto kein Nice-to

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