Die Fregatte „Hessen“ schützt Handelsschiffe vor Angriffen der Huthi-Miliz. Kommandant Volker Kübsch berichtet
Alarm. Am Samstag, den 6. April um 16.53 Uhr, ist es wieder so weit. Für die Besatzung der Fregatte „Hessen“ wird es ernst.
Eine Drohne nähert sich.
Die Einheit der Marine ist im Roten Meer in Einsatz, ihr Auftrag: Handelsschiffe beschützen.
Jeder an Bord hat jetzt seine Aufgabe, jeder muss funktionieren.
Nur: Das hier ist keine Übung. Die Drohne ist echt, und sie wird abgeschossen, „erfolgreich bekämpft“, wie die Soldaten sagen.
Fregattenkapitän Volker Kübsch, 45, ist Kommandant der „Hessen“. Die ist 143 Meter lang, ausgestattet mit einem Hauptgeschütz, Kaliber 76 Millimeter sowie Abwehrraketen für kurze und lange Distanzen. Torpedos. Er hat das Schiff im Februar in diesen Marineeinsatz geführt, der als einer der gefährlichsten der vergangenen Jahrzehnte gilt.
Als Teil der EU-Mission „Aspides“ schützt es Handelsschiffe gegen Angriffe der militant-islamistischen Huthi aus dem Jemen. Die Miliz will mit dem Beschuss von Schiffen ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen, die auf das Massaker der Hamas in Israel folgten. „Die allgegenwärtige Bedrohung erfordert einen höchstmöglichen Bereitschaftszustand“, antwortet Kübsch auf die Fragen des FOCUS. Er hat sich Zeit für eine lange Mail genommen, an Bord werden Journalisten im Moment nicht gelassen.
Seine „Hessen“ mit ihren 240 Frauen und Männern hat schon Drohnen in der Luft und solche, die sich im Wasser bewegen, abgeschossen. „Überwasserdroh-nen sind aufgrund ihrer geringen Größe in den Wellen durch die Ausgucks und durch das Radar schwieriger aufzufassen“, berichtet Kübsch. Er schickt dann den Bordhubschrauber los. „Aus der Luft kann er diese Art von Drohnen deutlich früher aufklären.“
Viele Schiffe meiden die Route
Etwa 20 Handelsschiffe habe die „Hessen“, die speziell für den Geleitschutz konzipiert wurde, bereits vor Angriffen beschützt. M
