Mit der Familie

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Wir baden eiskalt an und heulen mit den Wölfen

Campen am Strand

Den Frühling hier auf dem Darß zu begrüßen ist eine schöne Tradition. Insbesondere das „Regenbogencamp“ in Prerow ist dafür ein toller Spot, des Abenteuers wegen. Schon die Suche nach dem Stellplatz in der Dünenlandschaft ist eine Herausforderung, das Bad in der noch superfrischen Ostsee die nächste und sich auf dem Weg zu den Duschhäusern nicht zu verlieren die dritte. Ein paar Hundert Meter den Strand hinunter wird es in der Beach-Bar dann plötzlich karibisch, Surfbrett- und Katamaranverleih inklusive.

Das alles ist so lässig, dass es wirkt wie aus einer anderen Welt, mindestens aber aus einem anderen Land. Leider holt die Realität die Utopie gerade ein: Die Stiftung Umwelt- und Naturschutz Mecklenburg-Vorpommern will Teile des Areals schließen. Aber dieses Frühjahr wohl noch nicht. Also nichts wie hin!

Film ab!

Ob „Der Vorleser“ mit Kate Winslet, Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“ (Dreharbeiten auf dem Foto) oder „Grand Budapest Hotel“ von Wes Anderson – Görlitz hat schon für so manche oscarprämierte Hollywood-Produktion als Kulisse gedient. Wer das ganz große Kino live erleben will, kann eine Stadtführung entlang der Drehorte buchen.

Ebenfalls preisverdächtig ist die passende süße Begleitung – quasi das hiesige Popcorn: der Görlitzer Mohnkuchen mit Streuseln. Besonders lecker im „Caféhaus Lucullus“. Die Erwachsenen sollten unbedingt auch schlesische Mohnpielen mit Eierlikör probieren.

Wer nach Kino und Kuchen Bewegung sucht, kann an der schönen Oder entlangradeln und dabei einen Abstecher auf die polnische Seite der Stadt machen.

Fotos: laif / Modrow, dpa, Stadt Görlitz, Schmid, lookphotos / Harding

Kulturschock

Ein Kulturtrip mit Kindern? Warum eigentlich nicht! Goethe und Schiller kann man schließlich nicht früh genug kennenlernen. Um die Kleinen nicht direkt zu überfordern, starten wir das Wochenende mit einem Spaziergang durch den Park an der Ilm, ein Spiegelbild der Weimarer Klassik. Höhepunkt der Anlage: Goethes Gartenhaus, der erste eigene Wohnsitz des umtriebigen Dichters. Nach einem Picknick auf der davorliegenden sattgrünen Wiese geht’s in den berühmten Rokokosaal der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek (Foto). Eine Million Bücher gehören zur neuen und alten Bibliothek, da ist sicher auch für unsere angehenden Leseratten etwas dabei – im Studienzentrum kann aus den Beständen der Bibliothek ausgeliehen werden. Den Abend verbringen wir mit Thüringer Rostbratwürstchen und Vorlesen auf dem Hotelzimmer. Tags darauf gibt’s dann nicht nur scheinbares Kinderprogramm (die Erwachsenen finden’s aber auch toll): Auf einer Tour durch ihr Wohnhaus erzählt Schillers Tochter Caroline, wo sie früher gespielt hat und wie aus ihrem Vater ein berühmter Schriftsteller wurde.

Landlie

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