Für Genießer

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Von Sterneküchen und Speisewagenromantik

Unter Künstlern

Man muss nicht immer gleich an die Seine reisen, um sich in Pariser Flair eingekuschelt zu fühlen. Das französischste Bistro östlich des Rheins liegt mitten im Oberpfälzer Städtchen Regensburg. Das „Orphée“ in der Altstadt ist Kult bei Gästen wie Regisseur Wim Wenders oder Schriftsteller Jan Weiler. Sie schätzen die ausgiebigen Frühstücksvariationen, die Küchenklassiker wie Coq au Vin sowie den Charme des seit 1896 kaum veränderten Restaurants mit viel Holz, Marmor und rotem Samt. Wer nach seinem Ausflug in den Dom, ins Schloss der Thurn-und-Taxis-Fürstin Gloria oder nach einer Donau-Flussfahrt behaglich nächtigen möchte, bucht sich ein Zimmer im zugehörigen Hotel. Tipp: Nummer 101 mit frei stehender Badewanne im Salon. Gratis aufs Zimmer geliefert wird ein 0,3-l-Fläschchen französischen Rotweins. Savoir-vivre eben.

Sternegucken und Waldbaden

Kaum zu glauben, aber im Nordschwarzwald liegt ein Ort von kulinarischem Weltruhm. Ein Dorf, das es dank seiner Sternerestaurants zur „Gourmethauptstadt Deutschlands“ gebracht hat. Die Köche von Baiersbronn haben sich mit einzigartigen Genüssen acht der begehrten Auszeichnungen erkocht – der perfekte Ort also für ein ausgedehntes Schlemmerwochenende. Besonders schön: das Restaurant „Schatzhauser“ (Foto). Hier genießt man Neuinterpretationen badisch-schwäbischer Klassiker mit schönem Blick von der Terrasse ins Tal. Die angefutterten Kilos werden am nächsten Tag wieder verbrannt. Bei einer entschleunigenden Verdauungswanderung durch den Nationalpark Schwarzwald kann man die Eindrücke der aufregenden Welt der Sterne bestens verarbeiten. Besonders schön ist ein Zwischenstopp an der Goldene-Kugel-Hütte am Tannenriesen-Pfad.

Mehr als Bratwurst

Fotos: Lock, imago stock, Ydo Sol images, Maidje Meergans

Lebkuchen, Bratwurst, schäumendes Bier … Nürnberg ist ein kulinarischer Klischee-Magnet ersten Ranges. Und zugleich – Überraschung! – eines der aufregendsten Gastro-Reiseziele hierzulande überhaupt. Inzwischen schon seit Jahrzehnten gehört das „Essigbrätlein“ mit seiner avantgardistischen Gemüseküche von Andree Köthe und Yves Ollech zu den spannendsten Restaurants der Republik. Noch weiter gehen Felix Schneider und sein Team, die mit ihrem „Etz“ im Hinterhof der ehemaligen Bayerischen Metallwarenfabrik in St. Johannis eine einzigartige Reife- und Fermentationshalle installiert haben, zu der Foodies aller Herren Länder pilgern (Foto). Weitere hochdekorierte Genuss-Adressen an der Pegnitz: „ZweiSinn Meiers“, „Tisane“, „Waidwerk“, „Veles“, „Entenstuben“, „Koch und Kellner“ … Und, klar, die historische Bratwurstküche „Zum Gulden Stern“ von 1419. Hier werden ultratraditionelle „Röstla“ in Spitzenqualität serviert. Und hinterher in der „Blume von Hawaii“ unkonve

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