„Wir müssen seine Mission fortführen“

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Lange Zeit haben wir geglaubt, unsere Freiheit wäre selbstverständlich. Doch wir müssen für sie kämpfen. Gedanken zum Tod von Alexej Nawalny, der für die Freiheit sein Leben gab

Unsere Welt ist ein dunklerer, kälterer Ort geworden. Einer der mutigsten Menschen unserer Zeit ist tot. Ein Held, der für seinen Glauben an die Freiheit sein Leben gegeben hat: Alexej Nawalny. Er hatte den fast unmenschlichen Mut, sich dem Bösen entgegenzustellen, einem der zynischsten und brutalsten Diktatoren der Welt die Stirn zu bieten, wohl wissend, dass das sehr sicher seinen Tod bedeuten würde. Er wurde verfolgt, drangsaliert, dann vergiftet, eingesperrt, isoliert, gequält, verschleppt – und doch hat er nie damit aufgehört, für die Freiheit und die Wahrheit aufzustehen. Geradezustehen.

Warum tut ein Mensch sich das an? Weil er das Leben und die Freiheit liebt. Und seine Heimat: Russland. Alexej Nawalny war der vehementeste und unbeugsamste Kritiker des russischen Diktators und grausamen Aggressors Wladimir Putin. Nawalny war ein Held, dessen Superkraft aus seiner Selbstlosigkeit erwuchs, denn er hat nicht für sich gekämpft, sondern für die Menschen in Russland, für die er ein anderes Leben wünschte – endlich ein Leben in Freiheit.

Im November 2023 haben wir Alexej Nawalny für seinen Mut mit einem Bambi geehrt – entgegengenommen hat diese Ehrung Julija Nawalnaja, seine Frau. Ursula von der Leyen hat in ihrer Laudatio gesagt, „dieser unbeugsame Mann hat unsere Solidarität verdient“. Aber sie hat auch gesagt, dass seine Hingabe für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte „uns in die Pflicht nehmen“. Es war einer der bewegendsten, auch traurigsten Momente in der Geschichte des Medienpreises Bambi, weil niemand wusste, ob der von uns Geehrte jemals wieder das Licht der Freiheit sehen würde. Die Präsidentin der Europäischen Kommission hat auf der Bühne von Bambi 2023 gesagt: „Wir müssen seine Botschaften in die Welt tragen, bis er es – hoffentlich – selbst wieder kann!“ Heute wissen

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