Gewinnbilanz

2 min lesen

Lufthansa-Konzern 2023

Die Lufthansa Group verdient wieder richtig Geld. Erstmals mit allen Konzern-Airlines, deren Zahl künftig sogar noch wachsen soll. Doch die an sich gute Bilanz wird durch Arbeitskämpfe und andere Turbulenzen getrübt. Jetzt wechseln gleich vier Vorstände.

Lufthansa lagert ihr früheres Kerngeschäft zu kostengünstigeren Tochterfirmen aus. Ab dem Sommer bedient LH City Zubringer nach München und Frankfurt.

Der Konzern habe das drittbeste Ergebnis seiner Geschichte eingeflogen, den Umsatz um 15 Prozent auf 35,4 Mrd. Euro gesteigert, 123 Millionen Passagiere befördert (plus 20 Prozent) und einen operativen Gewinn von 2,7 Mrd. Euro erreicht. Die Gewinnmarge liege wieder bei 7,6 Prozent, also kurz vor dem eigenen Zielwert von 8 Prozent, lobte LH-Chef Carsten Spohr bei der Konzern-Jahrespressekonferenz in Frankfurt am 7. März. Im Sommer hebe mit Lufthansa City eine neue Marke für Zubringerflüge in die LH-Drehkreuze Frankfurt und München ab, und auch bei den kartellrechtlichen Verhandlungen mit der EU über die ITA-Übernahme „kommen wir voran.“ Es gehe in die richtige Richtung, machte der LH-Chef Mut. Allerdings soll Lufthansa der EU zwischenzeitlich sogar mit dem Abbruch der Übernahme gedroht haben, falls sie

im Gegenzug eigene Flüge in München oder Frankfurt abgeben müsse. Spohr kündigt bereits an, Lufthansa erwäge noch weitere Zukäufe. Airlines würden nicht nur „übernommen“, sondern dürften „eine eigene Rolle spielen“, warb der

Vorstandschef. So habe LH an TAP „klares Interesse“. Lufthansa wolle ein „Multi-Airline, Multi-Hub und Multi-Marken-Konzern mit Premium-Haltung“ werden, sagte Spohr. Doch die gute Stimmung wird auch von Problemen getrübt: So

Acht Airbus A380 werden reaktiviert, um die Lücken der jahrelang verspäteten 777-9-Lieferungen zu stopfen.
Fotos: AirTeamImages/Carlos Enamorado/Carlo Marcora, Austrian Airlines, Lufthansa
Nach erfolgreichem Sparkurs fliegt auch Austrian wieder mit Gewinn. Deshalb soll nun die Langstreckenflotte der Wiener erneuert werden.
In vielen europäischen Märkten, hier in Mailand, ist Ryanair ein großer LH-Konkurrent.

wurden Hunderttausende Konzern-Fluggäste Opfer von Streiks der Mitarbeiter:

Mal waren es Discover-Piloten, mal die Cityline-Kabinenbesatzungen oder auch das LH-Bodenpersonal. Seit Mitte 2022 habe man alle Gehälter um „mindestens“ zehn Prozent erhöht, entgegnete Carsten Spohr. „Gute Arbeit muss ordentlich bezahlt werden.“ Der Konzern habe 2023 rund 13 000 neue Mitarbeiter eingestellt, für 2024 sei nochmals die gleiche Zahl geplant. Insgesamt hatte der Konzern Ende 2023 genau 96 677 Mitarbeiter. Pro offener Stelle erhalte LH jeweils 25 Bewerbungen, und die Fluktuation der Mitarbeiter liege im einstelligen Prozentbereich. Allerdings musste man „wegen Personalmangels“ Flüge zwischen Frankfurt und San Francisco Mitte