Mehr bauen und mehr liefern

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Nach einem Rekord-Auftragsjahr 2023 geht Airbus an die Umsetzung: Künftig wird die A320neo-Familie auf zehn Endmontagelinien parallel gebaut.

SEBASTIAN STEINKE

Airbus-Bilanz 2023

Fünf Tage dauert die Kundenübernahme einer A320neo, sieben Tage die der größeren A350-1000.

Mit einem Auftragsbestand von nun 8598 Verkehrsflugzeugen, davon 2094 Netto-Neuaufträge aus dem Jahr 2023 (820 in 2022), konnte Airbus-Konzernchef Guillaume Faury am 15. Februar in Toulouse eine zufriedene Jahresbilanz ziehen. „2023 haben wir in allen Geschäftsfeldern einen starken Auftragseingang verzeichnet und unsere Zusagen eingehalten“, sagte Faury. „Dies war angesichts des komplexen Marktumfelds eine beachtliche Leistung.“

Der Umsatz stieg um elf Prozent auf 65,4 Mrd. Euro, der operative Gewinn trotz Abschreibungen um vier Prozent auf 5,8 Milliareden Euro. Für 2024 werden 6,5 bis 7 Mrd. Euro Gewinn erwartet. Der Free Cash Flow erreichte 4,4 Mrd. Euro, deutlich mehr als die erwarteten 3 Milliarden. Deshalb will Airbus neben der regulären Dividende (1,80 Euro/Aktie) eine Sonderdividende von einem Euro pro Aktie extra ausschütten.

Mit 735 Auslieferungen schaffte Airbus zum fünften Mal in Folge mehr Auslieferungen als Boeing. Übergeben wurden 68 A220, 571 Jets der A320-Familie, 32 A330 und 64 A350. Mit bisher 4921 Bestellungen ist die A321 der Verkaufsschlager. Allein 550 feste Bestellungen entfallen auf das neue Standardrumpf-Flaggschiff A321XLR, das nunmehr weiter verzögert ab dem dritten Quartal 2024 ausgeliefert werden soll.

Guillaume Faury sagte auf eine Frage der FLUG REVUE, die A321XLR befinde sich in der Endphase ihrer Zulassung, der Dokumentenübergabe und Anpassung der Serienfertigung. Seit November montiere Airbus die ersten Kundenflugzeuge. Faury sagte, er sei mit den Leistungswerten des „High-End-Produkts“ sehr zufrieden und die XLR-Reichweite liege im Rahmen der ursprünglich geplanten Vorgaben.

Im Gesamtjahr 2024 will Airbus sogar über 800 Flugzeuge ausliefern und dazu die Produktion allein der A320-Familie bis 2026 auf 75 Flugzeuge im Monat bringen. Dann sollen nicht weniger als zehn Endmontagelinien weltweit diese Familie bauen, die auch für die A321neo ertüchtigt werden sollen. Neben den vier A320-Linien in Hamburg erhalten auch die Werke in Tianjin und Mobile jeweils zwei A320-Endmontagelinien. Auch Toulouse wird, neben der bereits eröffneten A320-Endmontagelinie in den früheren A380-Hallen, dort noch eine zweite A320-Linie einrichten. Dafür werden die beiden alten A320-Linien in Toulouse st