Erholung mit bleibenden Lücken

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Bei der Erholung des Luftverkehrs seit Corona hinken die deutschen Verkehrsflughäfen dem restlichen Europa hinterher. Besonders das innerdeutsche Aufkommen bleibt weit unter dem vorherigen Stand.

Von SEBASTIAN STEINKE

Jahresbilanz der Verkehrsflughäfen

München Als Lufthansa-Langstreckendrehkreuz und mit dichtem Zubringernetz gut versorgt, gehört München mit Frankfurt zu Deutschlands Spitzenreitern.
Foto: FMG

Zweistellige Wachstumsraten bei den Passagierzahlen im Vergleich zum Vorjahr, aber eine unterdurchschnittliche Entwicklung im Vergleich zum restlichen Europa. So lautet das Fazit des deutschen Branchenverbandes ADV, der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen, das am 14. Februar in Berlin vorgelegt wurde. Demnach reisten von Januar bis Dezember 2023 an den deutschen Verkehrsflughäfen 197,19 Millionen Fluggäste, wobei An- und Abflüge separat gezählt wurden. Im Vergleich mit dem Luftverkehr ein Jahr zuvor erholte sich das Aufkommen immerhin wieder um 19,5 Prozent. Das Niveau vor Corona sei aber erst wieder zu 78,8 Prozent erreicht, bemängelt die ADV.

SCHLUSSLICHT IN EUROPA

Im europäischen Vergleich liege Deutschland damit weiter am unteren Ende der großen Luftverkehrsmärkte. Hohe Ticketpreise und Standortkosten dämpften das Erholungstempo. In den drei Entfernungsmarktsegmenten „innerdeutscher Verkehr“, „Europaverkehr“ und „Interkontinentalverkehr“ zeigen sich deutliche Unterschiede. Mit 23,09 Millionen Fluggästen reisten 2023 rund 22,7 Prozent mehr Passagiere zwischen innerdeutschen Zielen als ein Jahr zuvor. Allerdings ist dies noch immer weniger als die Hälfte des innerdeutschen Aufkommens vor Corona, nämlich 49,8 Prozent des Verkehrs von 2019. Weniger stark zugelegt hat der Europaverkehr mit 16,3 Prozent Erholung, dafür liegt seine absolute Zahl mit 135,7 Millionen Passagieren wesentlich höher und immerhin schon wieder bei 84,8 Prozent des Aufkommens vor Corona. Als letzter Bereich tröstet der Interkontinentalverkehr mit 30,4 Prozent Wachstum und einer Erholung auf bereits wieder 87,3 Prozent des Aufkommens vor Corona. Das Luftfrachtaufkommen 2023 summierte sich auf 4,7 Mio. Tonnen. Es sank gegenüber dem Vorjahr um 7,1 Prozent und lag 2,2 Prozent unter dem Aufkommen vor Corona. Laut ADV liegen seit August 2023 besonders die Einladungen (Exportgüter) bei der Luftfracht gegenüber den Ausladungen (Importgütern) zurück. Die Zahl der gewerblichen Flugbewegungen lag mit 118 164 Starts und Landungen um 3,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Gegenüber 2019 wur