NeuesTopmodell

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Mit über zwei Jahren Verzug steht die G700 nun offenbar vor der Zulassung. Das neue Topmodell von Gulfstream glänzt mit großer Kabine und viel Reichweite bei hoher Reisegeschwindigkeit.

Von KARL SCHWARZ

Gulfstream G700

Die G700 fliegt noch weiter als die G 650ER und bietet eine größere Kabine.
Fotos: Gulfstream

Es hat viel länger gedauert, als Gulfstream zunächst dachte, aber nun steht die FAA-Zulassung der mindestens 75 Millionen Dollar (70 Mio. Euro) teuren G700 wohl kurz bevor. Damit kann der Hersteller aus Savannah endlich mit der Auslieferung seines neuen Spitzenmodells beginnen. Bis zu 50 Flugzeuge könnten dieses Jahr an Kunden übergeben werden, denn die Fertigung läuft schon seit geraumer Zeit: Bis Ende 2023 standen zum Beispiel 15 fertig ausgestattete G700 bereit, insgesamt sollen schon über 30 Flugzeuge gebaut sein. Sie nicht liefern zu können, schlug mit einer Milliarde Dollar Umsatzausfall und 250 Millionen Dollar weniger Gewinn ins Kontor. Gulfstream lieferte 2023 nur 111 Flugzeuge aus, weniger als die geplanten 135 und auch weniger als im Jahr 2022.

REICHWEITE ERHÖHT

Mit der G700 führt Gulfstream sein neues Spitzenmodell ein, das die Position des Unternehmens bei den großen Langstreckenjets gegenüber Konkurrent Bombardier (Global 7500) festigen soll. Der Jet bietet Spitzenwerte in vielen Bereichen: So wurde die maximale Reichweite im letzten September aufgrund der guten Testdaten von 7500 auf 7750 NM (14 350 km) bei einer Reisegeschwindigkeit von Mach 0.85 angehoben, womit man knapp vor der Global 7500 (7700 NM) liegt. Bei Mach 0.9 kommt die G700 nun 6650 NM (12 315 km) weit, auch hier ein Plus von 250 NM (460 km). Angehoben wurde zudem die MMO (Maximum Operating Speed) von Mach 0.925 auf Mach 0.935.

Als Top-Verkaufsargument sieht Gulfstream auch die Kabine. Diese misst 2,49 x 1,91 x 17,40 Meter und sei die „höchste, breiteste und längste“ in der Branche – jedenfalls bis Dassault bei der Falcon 10X mit 2,77 x 2,03 Metern noch ein paar Zentimeter drauflegt (Länge 16,40 m). Damit lassen sich in der G700 bis zu fünf separate Bereiche realisieren, einschließlich der „Ultragalley“ und einer großen Suite mit Dusche. Wie üblich werden die großen, ovalen Fenster mit einer Breite von 75 Zentimetern verwendet. Eine auf 20000 LEDs basierende Beleuchtung „kann jeden Sonnenstand“ simulieren. Zugelassen wird die G700 für maximal 19 Passagiere, üblich dürften aber Ausstattungen mit zehn normalen Sitzen, einem Sofa und einem Bett sein. Hier stehen acht Schlafplätze zur Verfü