Spaß hoch zwei

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Ein Zweimot-Rating eröffnet mit überschaubarem Ausbildungsaufwand neue fliegerische Horizonte. Einmot-Piloten müssen sich aber in einigen Punkten umgewöhnen. Vor allem auf den Ausfall eines Triebwerks sollten sie gefasst sein.

TextPatrick Holland-Moritz

Flight Training

Wenn ein Propeller steht, geht es zumindest nicht abwärts. Der Pilot sollte aber schnell reagieren.

Traumstrände, stahlblauer Himmel, Berge am Horizont und voraus eine freie Piste, die förmlich danach ruft, die beiden Gashebel genussvoll nach vorn zu schieben. Mein erster Flug mit einer Zweimot beginnt ausgerechnet im traumhaften Honolulu. Wow! Der Traum von Hawaii zerplatzt wie eine Seifenblase nach dem Abheben. Weniger sind es die zufällig generierten Häuser im Minecraft-Klötzchen-Look, die mir bewusst machen, dass ich an einem trüben Nachmittag im Januar eben doch nur am Flughafen Mönchengladbach im Redbird-Simulator sitze. Vielmehr ist es Holger Pietzarka, Inhaber der Flugschule Blue Sky Aviation und heute mein Fluglehrer, der meinen Adrenalinspiegel nach oben treibt. Der Mann macht seinen Job, klar, und der beinhaltet, mir in der Tecnam P2006T den Einstieg ins Fliegen mit zwei Motoren zu vermitteln. Aber muss ein Motor gleich nach dem ersten Start sein Leben aushauchen? Mein Fuß reagiert zu langsam („Dead foot, dead engine“, schon mal irgendwo gehört), zu wenig Speed (Blue Line, Red Line), mangelndes Gefühl in den digitalen Rudern. Es dauert nur Sekunden, dann krachen wir ins Terrain. So schnell geht das? Oder hat mich der Simulator eben veräppelt? Neustart des Systems, wieder stehen wir auf der Bahn. Über einen Berg geht es jetzt ins Final zu einem benachbarten Flugplatz. Bei der ersten Landung weht mir ordentlich Seitenwind um die Ohren. Mein Einstieg in die Welt der Zweimots gestaltet sich holpriger, als ich es erwartet hatte.

Der voll bewegliche Simulator von Redbird ist für die Flugschüler von Blue Sky Aviation der erste Schritt auf dem Weg zum Lizenzeintrag „MEP“, also Multi-Engine Piston, in diesem Fall „Land“. Der Weg dorthin ist gar nicht so weit: Mindestens sieben Stunden Theorieunterricht und sechs Stunden Fliegen mit Lehrer umfasst die Ausbildung. Dreieinhalb Stunden Flugzeit sind den Notverfahren gewidmet. So steht es in EASA FCL.725.A geschrieben. Voraussetzung sind gerade mal 70 Flugstunden als PIC nach Lizenzerhalt. Den Abschluss der Umschulung bilden ein theoretischer Multiple-Choice-Test in der Flugschule und ein Checkflug mit Prüfer. Nach erfolgreicher Prüfung ist man berechtigt, VFR mit zwei Mo