Wenn es Geld regnet

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Dividenden sind langweilig? Weit gefehlt! Dem Depot verleihen sie Stabilität und sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Gesamtrendite. Nun steht im Jahr 2024 ein neuer Ausschüttungsrekord im Dax und in Europa an. Grund genug, sich Dividenden-Investments einmal genauer anzuschauen.

Text: Jens Jüttner

Dividendensaison

Und am Ende ist mal wieder alles gut gegangen. Unter dieser Überschrift lässt sich die derzeitige Situation der deutschen Unternehmen zusammenfassen. Krieg in der Ukraine, Krieg in Israel, eine schwächelnde chinesische Wirtschaft, Deindustrialisierungstendenzen in Deutschland, eine schwer zu prognostizierende Zinspolitik, unheilvolle Wahlen ante portas – alles irrelevant, alles egal. Oder wie ist es zu verstehen, dass die deutsche Aktien-Bundesliga das Geld raushaut wie nichts Gutes?

Rekorde am Fließband

Ja, genau, die Dividendensaison steht vor der Tür und die Dax-Konzerne laden zur großen Sause. Etwa 54 Milliarden Euro schütten Deutschlands 40 größten Konzerne nach Prognosen der Deka an das Aktionariat aus. Die DZ Bank rechnet sogar mit 60 Milliarden Euro. Damit ließe sich Deutschlands Haushaltsloch im Handumdrehen stopfen. Im Vorjahr war das Füllhorn mit 52,5 Milliarden Euro gefüllt. Somit gibt es einen neuen Rekord.

Und die guten Nachrichten reißen gar nicht ab: Die Dividendenauszahlungen im MSCI Europe erreichen nämlich ebenfalls Rekordwerte: Berechnungen von Allianz Global Investors zufolge lagen die Dividendenzahlungen der Unternehmen des MSCI Europe im Jahr 2023 bei rund 407 Milliarden Euro. Für 2024 sollen es dann 433 Milliarden Euro sein. Gegenüber dem Jahr 2023 entspricht das einer Steigerung von rund 6,5 Prozent. Bis zum Jahr 2025 ist gar mit Dividendenauszahlungen in Höhe von 460 Milliarden Euro zu rechnen – ein potenzieller Anstieg von 13 Prozent gegenüber 2023.

Nur nicht blenden lassen

Großartig. Mehr Geld zu bekommen ist natürlich immer toll. Doch prinzipiell ist die ganze Rekordhatz zweitrangig. Wie das? Anlegerinnen im Allgemeinen und Dividenden-Anleger im Speziellen sollten einen ausreichend langen Zeitraum für ihr Investment wählen. Einzelne Rekordjahre sind toll, aber auf lange Sicht nicht entscheidend. Ebenso wie kurzfristige Börsencrashs und Krisen langfristig orientierte Anleger nicht aus der Fassung bringen sollten. Und ohnehin sollte nie allein auf die Ausschüttungshöhe geschaut werden. Prinzipiell ist sie sogar irrelevant.

Schließlich muss zunächst sichergestellt sein, dass der Ausschüttung auch ein Gewinn zugrun