Dividenden kassieren ohne hohen US-Anteil

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Amerikanische Unternehmen dominieren seit Jahrzehnten den Aktienmarkt. Auch in den sogenannten Welt-ETFs sind sie überproportional vertreten. Welche Alternative haben Anlegerinnen und Anleger, wenn sie keinen zu großen US-Anteil im Portfolio möchten?

Text: Katja Brauchle

Dividenden-ETF

In Welt-ETFs nehmen die USA einen Anteil von weit mehr als 60 Prozent ein. Daran stören sich viele Anleger, denn sollte der US-Aktienmarkt zusammenbrechen, wären hohe Verluste die Folge – das schwache Börsenjahr 2022 etwa machte auch vor amerikanischen Aktien keinen Halt. Wer vermeintlich breit gestreut in die Welt investiert, könnte bei einer erneuten amerikanischen Finanzkrise also böse Überraschungen erleben, nicht zuletzt aufgrund der deutlichen Dominanz von Tech-Unternehmen: Die Branche musste 2022 deutliche Verluste verkraften, Facebook-Mutterkonzern Meta etwa verlor im Oktober des Jahres innerhalb von drei Tagen 28 Prozent an Börsenwert, auch andere der Magnificent 7 schwächelten deutlich. Könnte so etwas zeitnah wieder passieren? Ja – zumindest wenn man Jeffrey Grundlach, Gründer der US-Investmentgesellschaft DoubleLine, Glauben schenkt. Er sagte in einem Interview im November 2023, die großen US-Techunternehmen wären bei einer kommenden Rezession vermutlich die größten Verlierer.

Historisch schwache Börsenjahre vor US-Wahlen

Hinzu kommt für viele Anleger die Sorge, wie sich ein möglicher Gewinn Donald Trumps bei der Präsidentschaftswahl am fünften November auf den Aktienmarkt auswirken könnte. Dass der Aktienmarkt in den Monaten vor einer Wahl grundsätzlich schwach läuft, haben Analysen bereits gezeigt. Laut Goldman Sachs hat etwa der S&P 500 in den USA lediglich eine Rendite von im Schnitt sieben Prozent in den zwölf Monaten vor US-Wahlen gebracht. In allen anderen Jahren waren es neun Prozent. Seit 1984 hat sich diese Entwicklung noch mal deutlich verschlechtert, denn in den vergangenen 40 Jahren gab es im Jahr vor Wahlen nur ein Plus von vier Prozent im Durchschnitt – in den anderen Jahren waren es plus elf Prozent. Laut des Anlegermagazins Barrons liege das vor allem an den Rezessionen, die in den Jahren 2000, 2008 und 2020 die Märkte durcheinanderwürfelten – in Wahljahren. Bislang entwickelt sich der US-Aktienmarkt 2024 noch gut – doch die kommenden Monate dürften spannend werden.