Dem Klumpenrisiko bei US-Tech-Aktien entgehen

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Seit Jahresanfang haben im Wesentlichen die Aktien von sieben US-Tech-Konzernen die amerikanische Börse nach oben getrieben. Anleger konnten zwar von einer deutlich positiven Wertentwicklung des US-Standardwerteindex profitieren, allerdings lauert im S&P 5001 nun auch ein gewisses Klumpenrisiko2. Es gibt jedoch einen Weg, dieses Risiko zu reduzieren.

Gastbeitrag von Begüm Sapancilar

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Wer an der Börse langfristig Erfolg haben will, kommt am Thema Diversifikation nicht vorbei. Getreu dem Motto: „Lege niemals alle Eier in einen Korb“ ist es wenig ratsam, sein Geld nur in eine oder wenige Aktien zu stecken. Stattdessen sollte das Vermögen breit über viele Titel, Branchen und Regionen gestreut werden. Das senkt das Anlagerisiko und erhöht i. d. R. so die langfristige Chance auf Rendite. Börsennotierte Indexfonds sind hier eine Möglichkeit, um das Gebot der Diversifikation einfach und kostengünstig umzusetzen. Denn ETFs bilden die Wertentwicklung von Börsenindizes ab, in denen die Aktien von hunderten Unternehmen enthalten sein können.

Anleger, die beispielsweise an der Wertentwicklung des US-Aktienmarkts partizipieren möchten, legen sich häufig einen ETF ins Depot, der den breiten Standardwerteindex S&P 500 abbildet. In diesem Börsenbarometer sind die 500 größten US-Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen enthalten. Auf den ersten Blick scheint das ein gut diversifiziertes Investment zu sein. Doch wer sich die Aufstellung der Indexmitglieder genauer ansieht, erkennt schnell das Klumpenrisiko, das im S&P 500 lauert.

Das kommt zustande, weil der Index wie viele andere Aktienbarometer kapitalgewichtet ist. Unternehmen, deren Aktienkurs und damit Börsenwert steigt, erhalten auf diese Weise automatisch ein höheres Gewicht. Das hat dazu geführt, dass erfolgreiche amerikanische Technologiekonzerne mittlerweile den S&P 500 dominieren. Die „Großen Sieben“ mit ihrer Marktkapitalisierung von zusammen fast elf Billionen US-Dollar machen aktuell rund 30 Prozent des Index aus. Der S&P 500 hat also ein sehr starkes Gewicht in wenigen Technologietiteln.

Dieser Umstand ist nicht per se negativ. Die Konzentration an hochkapitalisierten Unternehmen, sogenannten Mega Caps, im Index sorgte seit Jahresanfang für eine deutlich positive Wertentwicklung des S&P 500 und der entsprechenden ETFs. Denn das verstärkte Interesse an dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) hat zu großen Kursgewinnen bei den amerikanischen Technologiegiganten geführt. Es wird erwartet, dass der Trend zu KI die Nachfrage nach ihren Produkten und Dienst