Die besten Welt-ETFs

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Der Welt-ETF ist nicht nur das Ankerinvestment für jedes Portfolio. Er ist auch häufig der erste Berührungspunkt von Anlegerinnen und Anlegern mit dem Kapitalmarkt. Bei mehr als 400 weltweit anlegenden Fonds fällt es allerdings schwer, den Überblick zu behalten. extraETF bringt Licht ins Welt-ETF-Universum.

Text: Jens Jüttner

In den vergangenen etwa vier Wochen ging es dann noch einmal richtig heiß her. Zuerst ging Gerd Kommer mit seinem gleichnamigen L&G Gerd Kommer Multifactor Equity UCITS ETF (WKN: WELT0A/WELT0B) an den Start. Zwei Wochen später launchte Invesco den Invesco FTSE All World ETF (ISIN: IE-00716YHJ7/IE0000QLH0G6). Der Hype war und ist groß. Darauf hat die Welt gewartet – oder etwa doch nicht?

Riesiger Markt

Weltweit gibt es mehr als 8.500 ETFs. Auf extraETF.com sind 2.479 gelistet. 407 davon legen weltweit an – oder in das, was sie unter „weltweit“ verstehen, doch dazu später mehr. Bei 407 sogenannten Welt-ETFs stellt sich nun die Frage, ob es Nummer 406 und 407 auch noch gebraucht hat (siehe hierzu auch S. 19–20).

Und diese Frage kann man bereits im Vorfeld mit „Ja“ beantworten. Welt-ETFs gehören schlichtweg zum Ankerinvestment eines jeden Depots. Sie bieten Zugang zu den größten Volkswirtschaften und den stärksten Unternehmen. In Sachen Diversifikation – also Risikostreuung – sind sie nicht ersetzbar. Zeit also, sich die Welt-ETFs einmal genauer anzusehen.

Im 15-Jahres-Zeitraum kein Verlust

2022 war ein Börsenjahr zum Vergessen. Einerseits verlor der MSCI-World-Aktienindex eurobasiert beispielsweise knapp 13 Prozent an Wert. Gleichzeitig gingen Anleihen in den Sturzflug über. Zweistellige Verluste waren keine Seltenheit. Viele Staatsanleihen und inflationsgebundene Papiere mit längeren Laufzeiten verzeichneten gar Verluste von über 20 Prozent. Das sorgte zunächst für Verdruss. Dennoch sollte aber Anlegerinnen und Anleger das Annus horribilis auf lange Sicht nicht stören. Schließlich sind sie langfristig in der absoluten Mehrzahl der Fälle als Gewinnerinnen und Gewinner hervorgegangen. „Ab einem Horizont von 15 Jahren hat man im letzten halben Jahrhundert unabhängig vom Ein- und Ausstiegs-Zeitpunkt mit dem MSCI World in hiesiger Währung kein Geld verloren“, schreibt Investor Christian W. Röhl zum bekannten Welt-Index. „Lediglich“ die großen Krisen um die Jahrtausendwende beziehungsweise zu Zeiten der Finanzkrise 2007/2008 gehen mit größeren Verlusten einher. Auch hierfür hat Röhl einen Rat: „Die Flexibilität, einen (Teil-) Ausstieg notfalls ein oder zwei Jahre zu verschieben, kann schnell mehrere Renditepunkte wert sein. Und wer zu eine