„Wir möchten eine Milliarde Euro an Fondsvolumen erreichen“

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Mitte Juni brachte Gerd Kommer gemeinsam mit dem Asset Manager LGIM den L&G Gerd Kommer Multifactor Equity UCITS ETF an den Markt. Braucht die Finanzgemeinde einen weiteren Welt-ETF? Was macht das Portfolio anders? Und was sind die Ziele des ETF-Papstes? Alle Anworten hier im Interview.

Das Interview führte Jens Jüttner

Interview

Gerd Kommer ist Gründer und Geschäftsführer der Gerd Kommer GmbH, der Gerd Kommer Capital GmbH und der Gerd Kommer Invest GmbH. Er schrieb mehrere in der Finanzszene vielbeachtete Bücher.

In wenigen Worten zusammengefasst: Was ist der Gerd Kommer ETF?

Gerd Kommer: Es handelt sich um einen reinen Aktien-ETF, der den globalen Markt abbildet. Im Gegensatz zum allseits bekannten MSCI World sind allerdings auch Schwellenländer und Small Caps – also Nebenwerte – enthalten. Auch in Sachen Gewichtung unterscheidet sich unser Portfolio. Wir gewichten je zur Hälfte nach Marktkapitalisierung und Bruttoinlandsprodukt. Zu guter Letzt spielt Factor Investing eine Rolle – konkret sind es die Faktoren Size, Value, Quality, Investment und Momentum.

Was hat es mit den Faktoren auf sich?

Kommer: Vor etwa 40, 50 Jahren hat die Finanzmarktforschung herausgefunden, dass es die sogenannten Faktorprämien gibt. Es handelt sich um identifizierte Merkmale von Aktien, die deren Rendite beeinflussen. So haben Small Caps – wenn wir uns den Size-Faktor anschauen – in den zurückliegenden 40 Jahren höhere Renditen verzeichnet als Large Caps (große Unternehmen). Das Factor Investing und damit auch unser ETF macht sich diese Mechanik zunutze. So wollen wir nach Kosten die Renditeerwartung langfristig erhöhen.

Sie haben die Kosten schon angesprochen. Wie teuer ist denn nun ihr neuer Welt-ETF?

Kommer: Die Gesamtkostenquote (engl. Total Expense Ratio/TER) liegt bei 0,5 Prozent pro Jahr. Das ist teurer als beispielsweise ein MSCI World ETF. Das hängt damit zusammen, dass wir einen breite