Sind kurzlaufende Anleihen das bessere Tagesgeld?

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Nach den Zinserhöhungen der Notenbanken liefern sich die Banken einen Wettlauf um die besten Tagesgeld-Konditionen. Doch auch an den Kapitalmärkten tut sich etwas: Bundesanleihen und US-Staatspapiere werden für Investorinnen und Investoren attraktiver. Was lohnt sich eher?

Text: Thomas Brummer

Anleihe-ETFs

Sprinter: Welche Vorteile bieten kurzlaufende Anleihen gegenüber dem Tagesgeld?

Drei Prozent Zinsen auf das Tagesgeld unter bestimmten Bedingungen – damit werben inzwischen viele Banken und Neobroker. Seit die Notenbanken wieder ein Preisschild an das Geld hängen, lohnen sich auch Zinsprodukte wieder.

Parallel hierzu steigen auch die Anleiherenditen. Wer dem deutschen Staat sein Geld für zwei Jahre leiht, erhält für die zweijährige Bundesanleihe 2,86 Prozent Rendite. Zum Vergleich: Für die zehnjährige Anleihe erhält man aktuell immerhin 2,43 Prozent.

Staaten wie Deutschland gelten als solvente und zuverlässige Schuldner. Das macht ihre Anleihen beliebt. Doch bei aller Begeisterung: Haben Anleihen nicht gerade ein Banken-Beben in den USA ausgelöst?

Anleihen: Problem oder Lösung?

Die schnell steigenden Leitzinsen wurden zum Problem: Unternehmen hatten Einlagen bei ihren Banken geparkt, doch mit den steigenden Zinsen brauchten sie ihr Kapital und mussten ihre Rücklagen auflösen. Um die Nachfrage nach der steigenden Liquidität bedienen zu können, mussten Institute wie die Silicon Valley Bank Anleihen teils unter hohen Verlusten liquidieren.

„Das schnelle Eingreifen der Zentralbanken hat zunächst zur Stabilität der internationalen Finanzmärkte beigetragen und bisher nicht zum Abzug von Geldern aus dem System geführt, sondern nur zu Umschichtungen“, fasst Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, zusammen. Trotzdem sei die Situation fragil. Zwar sei die Ansteckungsgefahr für Banken in der Eurozone gering, aber eine Krise könne schnell größere Kreise ziehen. Ifo-Präsident Clemens Fuest kritisierte Versäumnisse nach der Finanzkrise 2008. Sinkende Vermögenspreise bei steigenden Zinsen könnten auch für das europäische Bankensystem ein Problem werden.

Sondervermögen sind sicher

Bankeinlagen sind in Deutschland bis zu einem Volumen von 100.000 Euro pro Kunde über die Einlagensicherung geschützt. Bei ETFs geht die Sicherung noch einen Schritt weiter: Sie sind Sondervermögen. Das heißt, im Insolvenzfall eines Vermögensverwalters oder einer Fondsgesellschaft ist das angelegte Kapital geschützt. Es muss vom Vermögen der Investment-Gesellschaft getrennt verwaltet werden. So fallen die Mittel nicht in