Wann sich welche Sektor-ETFs lohnen Die Konjunktur läuft in Zyklen ab. Wir unterscheiden idealtypisch vier Phasen im Konjunkturzyklus: Aufschwung (Expansion), Hochkonjunktur (Boom), Abschwung (Rezession) und Tief (Depression). Erfahren Sie, wann bestimmte Sektor-ETFs profitieren.

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Wann sich welche Sektor-ETFs lohnen Die Konjunktur läuft in Zyklen ab. Wir unterscheiden idealtypisch vier Phasen im Konjunkturzyklus: Aufschwung (Expansion), Hochkonjunktur (Boom), Abschwung (Rezession) und Tief (Depression). Erfahren Sie, wann bestimmte Sektor-ETFs profitieren.

Text: Michael Seibold

Die Zyklen der Börse

Um die Marktphasen voneinander unterscheiden zu können, gibt es Kriterien, die uns einen Anhaltspunkt geben. Während in der Aufschwungphase die Wirtschaft und damit das Bruttoinlandsprodukt (BIP) steigt, verliert die Wirtschaft bei der Abschwungphase an Fahrt. So ziehen die Auftragseingänge in der Expansion an, die Auslastung der Unternehmen steigt an, die Investitionen steigen und die Arbeitslosenquote sinkt. Die Rezessionsphase verhält sich wieder gegenläufig. Produktion sinkt, Aufträge gehen zurück, Gewinnwachstum sinkt, Kreditnachfrage sinkt, Zinsen sind rückläufig. In der Boomphase erreichen das BIP-Wachstum, die Auslastung der Unternehmen, das Lohnniveau, der Konsum und die Nachfrage nach Krediten sowie die Zinsen ihr Maximum. Der Abschwung erreicht hingegen in der Depression sein Tief. Die Wirtschaft liegt am Boden, die Nachfrage nach Krediten sowie Waren und Dienstleistungen ist am Tief. Die Arbeitslosigkeit ist hoch. Die Menschen konsumieren wenig, sparen mehr. Die Lager der Unternehmen sind damit voll. Durch die niedrigeren Löhne und die darauffolgenden Zinssenkungen lassen die Firmen wieder verstärkt investieren, die Konjunktur beginnt sich zu erholen und der Zyklus fängt wieder von vorne an.

Im Vergleich zum Konjunkturzyklus nimmt der Markt die Dinge schon drei bis sechs Monate vorweg. Deswegen dürfen wir als Investoren nicht erst handeln, wenn die Dinge bereits feststehen, sondern wenn sich die Zyklen bereits in den Daten zeigen. Was sind aber jetzt die zwei Haupteinflussfaktoren auf die Entwicklung der Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Immobilien, Währungen)?

Zins- und Inflationssensitivität

Zinssensitivität beschreibt immer die Anfälligkeit für Preisveränderungen einer Assetklasse bei einer Veränderung des Zinsumfelds. Wenn wir das Zinsniveau der zehnjährigen US-Staatsanleihen betrachten, so stellen wir fest, dass sie in den 1980er Jahren bei rund 16 Prozent ihr Hoch erreicht haben und seitdem rund 40 Jahre mit kleinen Ausnahmen bis auf unter ein Prozent gefallen sind. Erst seit dem neuen Zinserhöhungszyklus der FED hat sich das Zinsniveau wieder maßgeblich geändert. Was bedeutet das für unsere Anlageklassen? Grundsätzlich sind sinkende Zinsen für den globalen Aktienmarkt positiv, steigende Zinsen belasten teils die Anlageklasse der A

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