Wie schwierig ist es, den passenden ETF zu finden?

3 min lesen

Rendite ist für viele Anlegerinnen und Anleger nicht mehr der einzig entscheidende Punkt bei der Geldanlage. Das sollten Sie über ethische Geldanlage wissen.

Text: Katja Brauchle

Ethische Geldanlage

Immer wichtiger wird die Frage, wie nachhaltig ETFs investieren – doch was heißt das eigentlich und wie finden Anleger das richtige Produkt? Wenn wir über Nachhaltigkeit in der Geldanlage sprechen, denken wir oft vor allem an das Thema Klima- und Energiewandel. Doch ESG steht nicht nur für Environment, also Umwelt, sondern auch für Social und Governance, also für Soziales und Unternehmensführung.

Die ethische Geldanlage achtet also nicht nur darauf, wie „grün“ Unternehmen arbeiten, sondern bezieht auch mit ein, wie sie beispielsweise Lieferanten und Angestellte behandeln und wie transparent sie arbeiten oder mit Interessenkonflikten umgehen. Da es aktuell keine einheitlichen Kriterien dazu gibt, was in der Finanzwelt als nachhaltig gilt, kommt es immer wieder vor, dass auch Unternehmen als nachhaltig gelten, die in der Öffentlichkeit so nicht wahrgenommen werden. Wie können Anlegerinnen und Anleger damit umgehen?

Ethische Geldanlage: Wo sind die Grenzen?

Immer wieder gern genommenes Beispiel: Nestlé. Der Schweizer Konzern ist in einigen vermeintlich nachhaltigen ETFs und Fonds enthalten, doch die Chefetage gilt nicht unbedingt als Posterboys in Sachen Fairness, etwa bei fairer Behandlung von Lieferanten. Auch Verkaufspraktiken in Dritte-Welt-Ländern stehen stark in der Kritik, wie etwa der Verkauf von abgefülltem Trinkwasser in Regionen, in denen sauberes Wasser ohnehin schon knapp ist. Warum findet man das Unternehmen dann dennoch in ETFs mit ESG-Label? Unter anderem, weil es sich verpflichtet hat, bis 2030 die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erfüllen oder weil Nestlé erneuerbare Energien in der Produktion nutzt.

Durch den Krieg in der Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise rückten auch die Themen Waffen und Atomkraft wieder stärker in den Fokus von Anlegern und Anlegerinnen. Ob man ruhigen Gewissens in die Rüstungsindustrie investieren kann, ist eine individuelle Entscheidung. Ethisch ist es aber nicht – wer darauf Wert legt, sollte also ETFs mit entsprechenden Positionen nicht in die Auswahl nehmen. Auch die Frage, wie nachhaltig Atomkraft – auch im Vergleich mit Gas aus problematischen Ländern – ist, lässt sich nicht ultimativ für alle Anleger beantworten.

Wie erkennt man ethische ETFs?

Da es, wie bereits angesprochen, derzeit keine einheitlichen Kriterien dafür gibt, müssen Anlegerinnen und Anleg

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel