„Vermögen aufbauen und den Stürmen trotzen“

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Die Core-Satellite-Strategie bietet Anfängern und Fortgeschrittenen einen praktikablen Ansatz für den nachhaltigen Vermögensaufbau. ETF-Profi Thomas Meyer zu Drewer (Amundi ETF) erklärt, was es zu beachten gilt und wie Anlegerinnen und Anleger ihrem Anlageziel auf effiziente Weise näherkommen. Hier erfahren Sie, wie das erfolgreich funktioniert.

Das Interview führte Timo Baudzus

Interview

Core-Satellite-Strategie: Diversifikation hält dieses Anlageuniversum zusammen. Um einen festen Kern aus globalen ETFs – wahlweise mit einer Ergänzung um Europa-ETFs – gruppieren Anlegerinnen und Anleger die Satelliten. Hierbei handelt es sich um Portfolios mit einem fokussierteren Ansatz wie Dividenden oder Branchen.

Diversifikation ist ein zentraler Erfolgsfaktor bei der Geldanlage. Wie können Anlegerinnen und Anleger diese optimal in ihrem Portfolio umsetzen?

Selbstverständlich mit ETFs. Denn ETFs bieten in der Regel schon eine innere Diversifikation, indem sie in viele, manchmal sogar in tausende unterschiedliche Wertpapiere investieren. Wer allerdings über diverse Anlageklassen hinweg diversifizieren möchte, kann dies mit der sogenannten Core-Satellite-Strategie umsetzen. Dabei handelt es sich um eine Strategie, bei der um einen langfristig ausgerichteten Portfoliokern diverse Satelliten beigemischt werden. So kann man einerseits langfristig Vermögen aufbauen und andererseits den immer mal wieder auftretenden Stürmen an den internationalen Kapitalmärkten trotzen.

Fangen wir mal ganz vorne an: beim Portfoliokern. Was bietet sich hier an?

Einer der Klassiker ist der MSCI World Index. Er enthält mehr als 1.500 Aktien aus 23 Industrieländern wie zum Beispiel den USA, Japan und Europa. Auf lange Sicht hat der Index eine durchschnittliche Rendite von sieben Prozent pro Jahr erzielt. Das ist eine sehr gute Basis, weil es sich um einen breit diversifizierten Index handelt und man der Gefahr des sogenannten Home Bias entgeht, also der Tendenz, nur in heimische Unternehmen zu investieren. In Gesprächen stelle ich immer wieder fest, dass viele Anleger dazu neigen, sich vor allem Dax-Aktien ins Portfolio zu legen, weil man glaubt, Unternehmen wie Siemens, Continental, BMW und andere besser zu kennen.

Ist es ratsam, im Portfolio-Kern noch einen weiteren Index beizumischen?

Ja, das kann sinnvoll sein. Denn der MSCI World hat mit derzeit knapp 68 Prozent Indexgewicht einen sehr hohen US-Anteil. Insofern kann man überlegen, ob man neben dem MSCI World noch einen europäischen Index wie zum Beispiel den MSCI Europe oder den STOXX Europe 600, der die 600 größten Aktienwerte Europas enthält, beimis