Jetzt in China investieren?

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Mehr Staat, weniger Markt? Chinas wirtschaftsfreundliche Politik ändert sich. Zugleich leidet das Reich der Mitte unter den Folgen der Null-Covid-Strategie. Wie ist es um China als Investment-Ziel bestellt?

Text: Antje Erhard

China-ETFs

Es sind Bilder, die um die Welt gehen: 20.000 Menschen strömen aus dem Foxconn-Werk in Zhengzhou. Ein Zehntel der Belegschaft, die dort für Apple das iPhone 14 Pro und Pro Max produziert. Zuvor waren Proteste gegen die Null-Covid-Politik der Regierung eskaliert, weil die Beschäftigten im Werk bzw. auf dem Gelände tagelang festgehalten worden waren. Andere Unternehmen wie Tesla am Standort in Shanghai hatten die Vorgaben der Regierung ähnlich restriktiv umgesetzt. Doch vor allem Foxconn ist zum Symbol für den Frust über die Null-Covid-Politik geworden.

Drei Jahre nach dem Ausbruch von Covid ist die Zahl der Neuinfektionen in China Ende 2022 so hoch wie nie zuvor. Lockdowns legen das Leben immer wieder aufs Neue lahm – und bremsen die Wirtschaft aus. Ein Fünftel der chinesischen Wirtschaftsleistung ist nach Schätzungen der Bank Nomura betroffen. Doch erst auf dem Volkskongress im Oktober war die Null-Covid-Politik bestätigt worden.

Mehr Staat, weniger privat

Ohnehin war der Kongress Anlass, die Wirtschaft noch stärker zu regulieren und den Weg für noch mehr Planwirtschaft zu bereiten. Vor zwei Jahren hatte die Regierung Tech-Unternehmen, den Bildungssektor, den Gaming-Markt reguliert – offiziell zur Korruptionsbekämpfung und Datensicherheit. Doch letztlich wurden einzelne Unternehmen eingeschränkt. Ein Verbot von Börsengängen chinesischer Unternehmen in den USA stand im Raum. Der Grund: China fürchtete den Abfluss sensibler Daten. Alibaba musste in letzter Minute den Börsengang seines Finanzdienstleisters Ant Group absagen. Es wäre einer der größten IPOs weltweit gewesen.

Die Gaming-Branche darf seit 2021 Jugendlichen nur noch stundenweise und am Wochenende Zugang zu Spielen gewähren. Nach Angaben der BBC unter Bezug auf einen Bericht des China Game Industry Group-Komitees sollen inzwischen 75 Prozent der Jugendlichen in China weniger als drei Stunden die Woche gamen. Außerdem wurde der Bildungssektor reguliert: Nachhilfe-Institute dürfen fortan keinen Gewinn mehr machen und Schüler nicht mehr am Wochenende unterrichten.

China und der Immobiliensektor

Nun geht China den Immobilienmarkt an. Die Regierung gewährt finanzielle Hilfen für Wohnbau-Unternehmen, damit begonnene Projekte fertiggestellt und verschuldete Unternehmen gestützt werden. Doch 2020 hatte die Regierung mit restriktiveren Kreditvergaben das Pr