Zögern Sie noch oder investieren Sie wieder?

3 min lesen

Die Stimmung ist weiter am Boden, doch die Börsenkurse fangen plötzlich zu steigen an. So geschehen während der Finanzkrise 2009 und während des Corona-Crashs im Jahr 2020. Auch heute ist die Stimmung am Boden und doch sind die Börsen im Sommer regelrecht aufgeblüht. Wie kann das sein?

Börsenlage

Ängste und Sorgen führen zu einer schlechten Stimmung an der Börse. Doch das müsste gar nicht so sein, denn die Kurse klettern längst wieder nach oben. Doch leider bekommen viele Jung-Aktionäre das nicht mit, weil sie im Zuge der erlittenen Kursverluste der vergangenen Monate Stand heute keine Jung-Aktionäre mehr sind. Unerfahrene Anlegerinnen und Anleger kaufen bei guter Stimmung und maximaler Gier und verkaufen, wenn die Stimmung kippt, mit maximaler Angst. Dieses Phänomen betrifft auch ETF-Investoren in abgemilderter Form.

Wenn man die Schlagzeilen über das aktuelle Weltgeschehen liest, bekommt man es mit der Angst zu tun. Allerdings müssen die Weltprobleme gar nicht gelöst werden, damit es mit der Wirtschaft und den Aktienkursen wieder bergauf geht.

Die Unternehmen sind widerstandsfähig und passen sich den Umständen an

Familie und Unternehmen gehören zu den widerstandsfähigsten sozialen Strukturen, die der Mensch hervorgebracht hat. Was bei der Familie das Blut ist, leistet bei Unternehmen das menschliche Streben nach Gewinn. Im Kampf ums Überleben passen sich Unternehmen auch widrigen Umständen an. Wenn beispielsweise die Störungen in den globalen Lieferketten den Lagerbestand bedrohen, stellen die betroffenen Unternehmen ihre Lagerhaltung um. Globalisierung sei Dank dominierte in der Lagerhaltung jahrzehntelang die Doktrin der Kostenminimierung bei knappem Lagerbestand unter dem Namen Just-in-Time. Nachdem die Lieferketten durcheinandergeraten sind und aufgrund politischer Spannungen teilweise sogar gekappt wurden, wird daraus ein Just-In-Case, indem die Zusatzkosten eines höheren Lagerbestands in Kauf genommen werden, um auf die nächste Verknappung wichtiger Rohstoffe vorbereitet zu sein.

Viele Unternehmen stehen super da

Die vorläufigen Ergebnisse der laufenden Berichtssaison sprechen sehr deutlich für die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen. So haben laut einer Auswertung von FactSet zum Stand 29. Juli immerhin 73 Prozent der Unternehmen die Analystenschätzungen geschlagen. Selbstverständlich belasten die vorherrschenden Probleme dennoch den Unternehmensgewinn und sind nicht innerhalb kurzer Zeit abzustellen. So drückt der starke US-Dollar auf Umsatz und Marge vieler US-Unternehmen. Doch auch hier sind Anpassungen möglich. Das g