Auslandsbanken auf dem Vormarsch

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GELDHÄUSER ABN Amro, BBVA, JP Morgan & Co: Immer mehr internationale Bankriesen wollen im ohnehin umkämpften deutschen Privatkundengeschäft mitmischen

Die niederländische Großbank ABN Amro übernimmt die Privatbank Hauck Aufhäuser Lampeund schielt auf das Geschäft mit vermögenden Privatkunden von HSBC Trinkaus
Fotos: Rick_Nedersigt/ANP/picture-alliance/dpa, DHL Group, Börsenmedien

Die vielfach geforderte Bankenkonsolidierung in Deutschland kommt voran. Allerdings wird sie nicht von Deutscher Bank und Commerzbank vorangetrieben, sondern von großen internationalen Bankkonzernen. An vorderster Front kämpft derzeit der niederländische Finanzriese ABN Amro: Erst Ende Mai hatten die Niederländer die Übernahme der deutschen Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe (HAL) angekündigt.

Jetzt will sich ABN Amro offenbar auch noch die Düsseldorfer Privatbank-Tochter der britischen Großbank HSBC einverleiben, die vormals unter dem Namen Trinkaus &Burkhardt firmierte. Das zumindest meldete die „Börsenzeitung“ ohne Bezug auf Quellen. Eine Bestätigung von ABN Amro gab es dafür im Gegensatz zum HAL-Deal noch nicht.

Während laut „Börsenzeitung“ ABN Amro damit nach dem nächsten Vermögensmanager für wohlhabende Privatkunden greift und der Deal bereits in zwei bis drei Wochen bekannt gegeben werden könnte, gibt es von ABN Amro bislang dazu keinen Kommentar. Man konzentriere sich derzeit ganz darauf, die nötigen Genehmigungen für die HAL-Übernahme zu erhalten, heißt es lediglich. Auch HSBC äußerte sich zurückhaltend. Man prüfe weiter „strategische Optionen“ für das Deutschland-Geschäft und habe noch keine Entscheidung getroffen. Dass sich die Briten von ihrer Deutschland-Tochter trennen wollen, darüber wird seit Monaten spekuliert. Interessenten seien beispielsweise auch die französische Großbank BNP Paribas und die US-Bank State Street.

ABN Amro hat mit der Übernahme von HAL ohnehin genug zu tun. Mit der 672 Millionen Euro schweren Transaktion soll das Geschäft mit vermögenden Kunden in Deutschland ausgebaut werden. Mit dem Zukauf, der 2025 abgeschlossen sein soll, wird Deutschland zum zweitgrößten Markt für die Niederländer. ABN Amro ist in Deutschland bereits mit der Bethmann Bank vertreten. Mit HAL wächst das verwaltete Vermögen der Niederländer in Deutschland um 26 Milliarden auf 70 Milliarden Euro. Mit der ehemaligen Trinkaus kämen weitere 26 Milliarden hinzu.

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