Heiß, heißer, Assekuranzen

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ANLAGETREND Ob Warren Buffett oder die deutsche Familie Reimann: Immer mehr Profi-Investoren setzen auf Versicherungen. Was die Titel auch für Privatanleger so spannend macht

Mit einem lange geheimgehaltenen Anteilserwerb hat die Investorenlegende Warren Buffett vergangene Woche mal wieder für Wirbel gesorgt. Seine Holding Berkshire Hathaway hatte über zwei Quartale Anteile an einem Finanzunternehmen erworben – ohne den Namen zu verraten.

An der Wall Street war von „mystery stock“ die Rede. Die Spekulationen reichten von Blackrock bis Morgan Stanley.

Normalerweise verlangt die US-Börsenaufsicht SEC von großen Investmentfirmen, Positionen innerhalb von 45Tagen offenzulegen, wenn sie 100 Millionen Dollar übersteigen. Doch der 93-Jährige hatte sich eine Sonderregelung einräumen lassen.

Ob Blackrock-Chef Larry Fink, Peter Harf von der JAB Holding, oder Warren Buffett (v. l.), die Profis steigen bei Assekuranzen ein

Als Buffett nun den Schleier lüftete und kein US-Finanzriese zum Vorschein kam, sondern der an der New Yorker Börse notierte Schweizer Versicherer Chubb, war die Überraschung perfekt. Die Chubb-Aktien kletterten zeitweise zweistellig, am Ende erreichten sie bei 270 Dollar ein neues Allzeithoch. Berkshire hatte mitgeteilt, dass sie 26 Millionen Papiere im Wert von 6,7 Milliarden Dollar besitzt.

6,7

Milliarden Dollar umfasst das Investment von Warren Buffett an Chubb. Damit ist der Schweizer Versicherer die neuntgrößte Position bei Berkshire.

Chubb erfüllt viele Kriterien

Damit springt Chubb mit einem Satz auf Rang 9 und damit unter dieTop-Ten-Positionen im Portfolio der Holding. In die Schlagzeilen war Fotos: Midjourney/Michela Lietti, Dimitrios Kambouris/Getty Images for Global Lyme Alliance Chubb vor Kurzem geraten, weil das Unternehmen der führende Versicherer der Hafenbrücke in Baltimore war, die im April nach der Kollision mit einem Frachtschiff einstürzte.

Die Schweizer sind einer der weltweit größten Versicherer mit einem Börsenwert von rund 100 Milliarden Dollar. Buffett hatte Chubb ausgewählt, weil sie viele Anlagekriterien der Börsenlegende erfüllen: stabile Gewinne über Jahre hinweg, die auch ausgeschüttet werden, dazu moderate Bewertung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von elf. Chubb bietet Sach- und Haftpflichtversicherungen für Privatpersonen an, außerdem Unfall-, Kranken- und Lebenspolicen. Und das Unternehmen wächst stark. 2023 kletterten die Nettoeinnahmen um 150 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar.

Kerngeschäft gestärkt

Dabei sind Versicherungen kein Neuland für die Buffett-Holding, sondern jahrelanges Kerngeschäft. Berkshire Hathaway ist schon seit Jahrzehnten in dem Sektor investiert, der vor allem für kontinuierlichen Mittelzufluss sorgt. Zu den Investments zählen unter anderem der Autoversich

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