Ein Pulverfass vor der Explosion

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KUPFER Die Nachfrage dürfte Mitte des Jahres anziehen und der Preis des Industriemetalls in die Höhe schießen

Die Kupferproduktion sinkt, die Nachfrage steigt. Sinken die Zinsen, könnte sie sprunghaft hochschnellen

Wer den aktuellen Chart von Kupfer betrachtet, kann womöglich ein Gähnen nicht unterdrücken. Seit einem Jahr geht es unter geringen Schwankungen seitwärts. Das könnte sich ändern. Der Gründer von Ivanhoe Mines, die milliardenschwere Bergbaulegende Robert Friedland, rechnet mit einer Preisexplosion Mitte des Jahres. Er sei bereit, darauf zu wetten, erklärte er in einem Interview mit dem Finanzdienst Bloomberg.

Friedland rechnet mit einem Preis von 9.500 Dollar pro Tonne des roten Metalls –das ist etwa das Niveau des Allzeithochs. Derzeit steht er rund 1.000 Dollar tiefer. Auch Analysten von Goldman Sachs prophezeien einen höheren Preis, taxieren ihn auf durchschnittlich 9.000 Dollar für 2024. Der Markt dürfte dieses Jahr so knapp sein wie seit 2021 nicht mehr, argumentieren sie. Ihre Begründung: Der größten Tagebaumine Zentralamerikas, der Cobre Panama Mine, wurde die Konzession entzogen. Und in den Minen Chiles, des größten Produzenten der Welt, sinkt der Kupfergehalt.

Friedland zeigte darüber hinaus auf, dass China im vergangenen Jahr so viel des roten Metalls ver- braucht habe wie nie zuvor. Das deute darauf hin, dass der Verbrauch des größten Kupferkonsumenten weiter hoch bleibe. Zwar schwächelt dort der Bausektor, doch im Rüstungsbereich werde die Nachfrage hoch bleiben. Und der stehen sehr geringe Lagerbestände gegenüber.

Kupfer wird auch für die Energiewende in Wirtschaft und Transport, den Netzausbau und die Elektrifizierung gebraucht, und das weltweit. Den Preis des Industriemetalls sieht Friedland daher als „Pulverfass“, das bereit sei zu explodieren, sobald die US-Notenbank mit Zinssenkungen beginnt und damit die Wirtschaft ankurbelt. Damit Bergbauunternehmen neue Minen erschließen und einrichten würden, müsste der Preis auf 15.000 Dollar steigen. Heißt: Auch wenn die Nachfrage zunimmt, bleibt das Angebot auf absehbare Zeit knapp.

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