Volle Kraft voraus

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Kategorie: Enduro

Um die kleine deutsche Marke Bionicon ist es ruhig geworden. Das wollen die neuen Besitzer aus der Oberpfalz jetzt ändern. Das ENDURO WYATT ist die Speerspitze einer neuen E-MTB-Palette.

Fotos: Thomas Weschta (6)

Als kleine, innovative Marke vom Tegernsee machte sich Bionicon vor vielen Jahren einen Namen in Biker-Kreisen. Doch in jüngerer Vergangenheit war nicht mehr viel zu hören. Unter neuem Dach sitzt die Brand jetzt in der Oberpfalz – und für 2024 steht eine komplett neue Palette mit Bosch-E-MTBs am Start. Kopf des Fuhrparks ist das Enduro Wyatt mit 170/160 Millimetern Federweg. Kann die Wuchtbrumme mit solidem Alu-Chassis und Bosch-Antrieb im EMTB-Test überzeugen?

Voller Fokus auf bergab, so hat uns Konstrukteur und ehemaliger deutscher Enduromeister Leo Putzenlechner das Topmodell des Wyatt übergeben. Also ab in den Bikepark. Hier zeigt der Neuling seine Stärken: Die lange Geometrie mag Geschwindigkeit. Und Schläge jeglicher Couleur sind Kerngeschäft des starken Fahrwerks. Federelemente aus der Fox-Factory-Reihe hat Bionicon dem Wyatt für 6399 Euro spendiert – das findet man so an kaum einem anderen E-MTB dieser Preisklasse. Und nicht nur die Komponenten bringen Ruhe in die Fahrt. Die Kinematik des Hinterbaus überzeugt mit einer gelungenen Mischung aus fluffigem Schluckvermögen und sportlichem Gegenhalt. Auf ruppigen Strecken ist das die halbe Miete. Dank robuster Reifen (Supergravity am Heck!) und guten Bremsen (Magura MT7, 220er-Scheiben vorne!) kann man es bedenkenlos laufen lassen. Wird der Trail flacher und enger, fällt die größte Schwäche des Wyatt auf. Fast 27 Kilo bringt das Alu-Bike mit dem schweren 750er-Akku auf die Wage. Von einem wendigen Trail-Flitzer kann man hier nicht mehr sprechen. Und auch das hohe Tretlager verhindert ein wirklich wendiges und kurvenfreudiges Handling. Positiv hebt sich auch hier das Fahrwerk hervor. Denn mit gutem Gegenhalt belohnt es einen aktiven Fahrstil und sichert dem Wyatt einen lebendigen Charakter. Auch bergauf funktioniert die Heckfederung sehr gut. Der Dämpfer steht hoch im Hub, so fällt die Sitzposition an Steilstufen, trotz flachem Sitzwinkel, nicht zu passiv aus. Das Vorderrad behält souverän Bodenkontakt und mit dem starken Bosch-Schub klettert das Wyatt richtig gut.

Geometrie2 (Größe M)

Mit flachem Lenkwinkel, sowie ordentlichem Reach und Radstand nimmt das Wyatt klassische Enduro-Maße an. Es verzichtet aber auf Extreme. Mit den langen Kettenstreben liegt der Fokus auf Fahrstabilität und gutmütigem Handling, statt Wendigkeit. Der Sitzwinkel ist flach, das O

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