ElektroRad
11 November 2019

Wieder mal Regen“, knurrt ElektroRad Test & Technikleiter Georg Zeppin, beim ElektroRad-Reichweiten-Test Mountainbikes (ab S. 42), den wir erstmals in den Wäldern um das fränkische Treuchtlingen durchführten. Ja, echt geschüttet hat es. Aber eigentlich war es nicht so schlimm. Denn wir Tester zogen unsere 20-km-Runden durch einen von bunten Buchen dominierten Mischwald, dessen Blätterdach erfreulich gut vor Regen schützte. Was für ein optisches Vergnügen: Indian-Summer-Feeling, regen-glänzende Blätter, saftiggrüne Büsche, die sich in den Weg beugten, der Waldboden bedeckt von einem Meer rotbrauner Blätter ... noch ein Herbst- , bald ein Wintermärchen. Nur für uns. Denn keine Menschenseele war unterwegs. Ja, wir haben alles richtig gemacht: eingepackt nach dem Zwiebelschalen-Prinzip, dazu Unterhelm-Mütze, Überschuhe, wasserfeste Handschuhe. Da kam – trotz Feuchte von außen – innen durch die Anstrengung ein wärmendes Wohlfühlklima auf. Eine tiefe Freude, die sich auf Treuchtlingens Trails zum Fahrspaß aufschaukelte. Sie sollten auch mal kleine Abenteuer wagen, statt Ihr Elektrorad im Herbst stillzulegen. Schwingen Sie sich doch mal probeweise bei unbeständigem Wetter aufs E-Bike. Grundvoraussetzung für Spaß in Herbst und Winter: gute Radbekleidung. Keine Sorge: Ihr E-Bike kann den äußeren Bedingungen trotzen, dessen Elektronik ist nässe- und kältefest. Mein Tipp: Ziehen Sie fürs Winterhalbjahr grobstolligere Reifen auf – für mehr Grip. Es lohnt sich! Draußen erwartet Sie 100% Natur, mit Elementen wie Wind und Regen. Ihr Rad-Revier zeigt sich komplett neu: Vertraute Wege sind durch Nässe und Blätter rutschiger. Deshalb ist jetzt eine umsichtigere Fahrweise angesagt. Dass Sie Ihre Sinne schärfen, neue Herausforderungen in Angriff nehmen, ist ein geniales Gehirn-Training. Sie werden bewusster lenken, spontaner entscheiden, perfekter reagieren, wenn das Hinterrad zu driften be­ginnt, durch Gewichtsverlagerung mehr Druck auf das Hinterrad bringen – für optimale Traktion. Sie werden bergab hellwach sein, in Geländepassagen schnelle Entscheidungen fällen: Quere ich Wurzeln oder Steine, oder ist Umfahren die beste Lösung? Klar ist: Wer im Spätjahr spielerisch seine Fahrtechnik verbessert, profitiert im Frühjahr und Sommer davon. Mit Sicherheit. Gönnen Sie sich den Spaß in der Natur. Genießen Sie den berechtigten Stolz, den Widrigkeiten des Wetters getrotzt zu haben. Schenken Sie sich diese Prise Glück. Daniel O. Fikuart, Chefredakteur

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