Jeder Tropfen zählt

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Klimawandel

Nur kurz am Hahn drehen und schon fließt das kühle Nass. Für die Menschen in unseren Breitengraden ist laufendes Wasser so selbstverständlich wie die saubere Luft zum Atmen. Doch das wertvolle Gut wird immer knapper

Vom Weltall aus betrachtet ist die Erde zum großen Teil mit Wasser bedeckt. Der Blaue Planet hat sich seinen Namen auch redlich verdient: Zwei Drittel der Erdoberfläche machen Ozeane aus. In Zahlen ausgedrückt stehen uns etwa 1.400.000.000.000.000.000.000 Liter Wasser zur Verfügung. Ist es angesichts dieser unvorstellbaren Menge nicht paranoid, von knappen Ressourcen zu sprechen? Leider nein. Denn bei über 97 Prozent der Wasservorräte der Erde handelt es sich um Salzwasser. Trinkbares Süßwasser macht nicht einmal 2,5 Prozent aus und das Allermeiste davon ist entweder als Eis in den Gletschern der Arktis und Antarktis gebunden oder als Grundwasser tief unter der Erde verborgen. Was uns bleibt, sind lediglich 0,3 Prozent des weltweiten Wasservorkommens.

Hohes Wasserrisiko schon 2050

Doch nicht die unscheinbare Zahl ist beunruhigend. Denn die Menge Süßwasser, das in Seen, Flüssen und Talsperren als Reserve vorhanden ist, würde locker ausreichen, um alle Menschen zu versorgen. Problematisch sind die ungleichmäßige Verteilung, die unterschiedliche Zugänglichkeit und die falsche Nutzung von Wasser. Eine globale Wasserkrise steht uns bevor. Laut WWF-Berechnungen wird bereits im Jahr 2050 die Hälfte der Weltbevölkerung unter Wasserknappheit, schlechter Wasserqualität oder Überschwemmungen leiden. Aktuell sind es „nur“ 17 Prozent, doch bereits heute ist Wassermangel eine der häufigsten Ursachen überregionaler Migration.

Unendliche Ressource?

Im Gegensatz zu anderen Rohstoffen wie Erdöl oder Kohle gilt Wasser als eine unendliche Ressource, die einem ständigen Kreislauf unterliegt.

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