Ehrlich im Einsatz

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Experten-Interview

Tiere und Tierschutz begleiten Christian Ehrlich schon seit frühester Kindheit. Er machte sein Hobby zum Beruf und zur Lebensaufgabe. Heute setzt er sich als Tierfilmer, Produzent und Moderator für den Tier- und Artenschutz ein

Rettung von klein & groß „Artenschutz beginnt vor der Haustür“, ist das Credo von Christian Ehrlich

Ob verletzte Igel, verwaiste Katzen oder andere Tiere in Not – er brachte sie mit nach Hause, pflegte sie und wilderte sie später wieder aus oder suchte ein passendes Zuhause für sie. Geschätzt 150 Tierarten sterben jeden Tag aus, ein Umstand, der Christian Ehrlich jeden Tag aufs Neue umtreibt.

Tierschutz und Tiere an sich begleiten dich ja schon dein ganzes Leben. Wie kam es dazu?

Wenn man meine Eltern fragen würde, dann würden sie sagen: „Der kann nichts anderes!“. Man sagt, ich konnte noch nicht richtig laufen, da habe ich schon versucht, die ersten Insekten einzufangen und zu beobachten. Und so habe ich mich immer mehr mit Tieren beschäftigt als mit anderen Dingen, die Jungs in diesem Alter so machen. Sport oder Lego waren irgendwie nie richtig spannend für mich. Ich war immer mehr im Wald und habe Molch- und Salamanderlarven eingefangen und aufgezogen und Vögel beobachtet – und das hat mich in der Schule auch mehrere Jahre zum Außenseiter gemacht. Damals war ich so richtig uncool, ein echter Nerd.

Du hast dein Verhalten aber deshalb nicht geändert, um mehr Anschluss zu bekommen?

Nein, die Tiere haben mir Kraft gegeben. Da habe ich mich immer wohlgefühlt, und dieses Grundgefühl habe ich mein Leben lang so mitgenommen.

Wie ging es dann weiter?

Ich habe Biologie studiert. Denn vor allem das Verhalten der Tiere hat es mir schon immer angetan. Tiere zu beobachten und herauszufinden, was sie wohl als nächstes tun werden und wie sie Probleme lösen. Außerdem hat mich fasziniert, Parallelen zwischen den Tieren zu finden.

Du hast schon früh Tiere mit nach Hause gebracht. Wie kam das bei deinen Eltern an?

Meine Mutter hat das gehasst. Es konnte halt passieren, dass es morgens um 4 Uhr aus meinem Zimmer laut quakte, weil ein paar Frösche neben meinem Bett im Terrarium lebten. Verletzte Vögel, verwaiste Igel, Schlangen oder eben Frösche – sie alle waren bei mir immer willkommen. Das Problem: Wenn Menschen wissen, dass man sich mit Tieren auskennt, neigen sie dazu, sie einfach vor die Haustür zu stellen. So bin ich auch zu meiner ersten Katze gekommen mit dem Spruch: „Nimm du sie doch, oder ich bring sie um!“. Und es ist so geblieben: Ich mag es, Tiere um mich zu haben.

War das Filmen das Ziel oder hättest du auch beispielsweise Tierpfleger werden können?

Meine Berufswünsche waren teilweise wechselnd, aber alle hatten etwas mit Tieren zu tun. Anfangs war es Tierarzt, dann war es Zoodirektor

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