„Gegen Tiere anzuspielen ist fast unmöglich“

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Interview

Christoph Schechinger kennt die deutsche TV-Landschaft aus Formaten wie „Tatort“, „Bad Banks“ oder „Die Chefin“, aber eine der größten schauspielerischen Herausforderungen erlebt er an der Seite einer Hündin

Tierserien werden im deutschen Hauptabendprogramm eher selten gezeigt. „Käthe und ich“ (in der ARD Mediathek) ist seit 2019 eine dieser Ausnahmen, von der jüngst zwei neue Folgen zu sehen waren. Bemerkenswert bei diesem Format ist auch das Thema: Im Zentrum steht ein Psychologe, der mit der Titelheldin, einer Australian-Shepherd-Hündin, bei seiner tiergestützten Therapie arbeitet. Hauptdarsteller Christoph Schechinger erzählt von seinem eigenen Verhältnis zu Hunden, seinen Erkenntnissen zu dieser Therapieform und den Erfahrungen, die er mit seiner nicht-menschlichen Co-Darstellerin gemacht hat.

Freunde für immer Psychologe Paul Winter (Christoph Schechinger) mit Therapiehündin Käthe (Hoonah)

In „Käthe und ich“ drehen Sie mit einer Australian-Shepherd-Hündin. Welchen Hund haben Sie zu Hause?

Gar keinen. Ich lebe in London, und ich glaube, dass ich einem Hund in der Stadt nicht gerecht werden kann. Es gibt viele Menschen, die das wunderbar schaffen, aber bei mir kommt hinzu, dass ich beruflich viel unterwegs bin. Ich habe aber meiner Tochter in die Hand versprochen, dass wir über das Thema Hund explizit nachdenken, wenn wir mal in etwas ländlichere Gefilde wegziehen, was ich mir auch wünsche. Und ich habe schon gesagt, dass ich Hoonah, die Hündin, mit der ich „Käthe und ich“ drehe, zu mir hole, wenn sie mal in Rente geht.

Fotos: ARD Degeto/Christiane Pausch

Hatten Sie als Kind auch keinen Hund?

Wir hatten eine Nachbarin mit einem Golden Retriever, mit dem ich sehr viel Zeit verbracht habe. Mein vier Jahre jüngerer Bruder kam dann auf die Idee, dass er auch gerne ein Haustier hätte, und das haben wir bei meinen Eltern durchgesetzt. So haben wir zwei Meerschweinchen bekommen. Mit viel Fantasie und einem kleinen Kostüm konnte man sich denken, dass das Chiahuahuas waren (lacht).

So gesehen dürften Sie nervös gewesen sein, als Sie mit Ihrer Filmhündin zum ersten Mal Bekanntschaft schlossen.

Ich hatte auf jeden Fall Respekt. Wenn sie keine Lust auf mich gehabt hätte, hätte ich nicht mit ihr drehen können. Vor dem Dreh ging ich hin, um ihr die Möglichkeit zu geben, sich an mich zu gewöhnen. Und sie hat schnell meine Nähe, das Spielen und das Kuscheln gesucht.

Inwieweit prägen Sie diese Drehs in Ihrer Arbeit als Schauspieler?

Ich habe herausgefunden, dass ich mich noch intensiver vorbereiten muss. Das klingt selbstverständlich, aber ein Tier bringt einen gewissen Grad von Überraschung mit und man muss flexibel darauf reagieren und darf sich nicht verunsichern lassen, wenn Hoonah mal nicht zehn,

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