Wie viel Bewegung braucht (m)ein Hund?

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Ratgeber Hund

Eine eindeutige Antwort auf diese häufigste Frage von frischgebackenen Hundehaltern gibt es nicht. Denn das Bewegungsbedürfnis hängt vom Alter, der Rasse, der Gesundheit und dem Temperament der Hunde ab

Gemeinsam auspowern Auch das Mitlaufen beim Fahrradfahren kann Hunden Spaß machen

Terry ist ein muskulöser kräftiger Vizsla-Rüde, der lässig morgens und abends seine Stunde neben dem Fahrrad läuft und dann rechtschaffen müde den Tag und die Nacht verschläft. Leider nicht wirklich, denn Terry will immer wieder hinaus in den Garten, tapst nervös in der Wohnung herum und leckt sich oft hektisch den Bauch. Terrys Frauchen hat ein schlechtes Gewissen: Hat ihr Hund nicht ausreichend Auslauf?

Chihuahua-Mädchen Gipsy tippelt dreimal täglich an der Leine durch ihr Stadtviertel. Andere Hunde mag sie nicht. Sie bleibt öfter stehen und lässt sich nur widerwillig weiterziehen. Daheim macht die Kleine Probleme. Sie verbellt jedes Geräusch, verkriecht sich unter die Couch und manchmal lässt sie auch ein paar Tropfen Urin unter sich. Auch Gipsys Leute sind ratlos. Sind drei Gassigänge nicht genug?

Bauchgefühl ist wichtig

Und da ist auch noch Border Collie Jerry, der von Anfang an viel Bewegung bekam. Jerry war in der Welpenspielstunde, absolvierte die Begleithundeprüfung und ist enthusiastischer Rettungshund. Zweimal pro Woche trainiert er Trümmersuche, einmal geht er ins Agilitytraining, am Wochenende stehen Bergwanderungen an und seit er sich als guter Treibhund gezeigt hat, übt er fleißig Treibball. Trotzdem ist Jerry immer aufgeladen, bellt hysterisch, wenn er den Hundeplatz sieht, lässt seine Leute daheim nicht aus den Augen und umkreist beim Spaziergang nervös seine Familie. Reicht ihm die Bewegung immer noch nicht?

Viele Hundehalter lassen sich von den unterschiedlichen Infos im Netz und den klugen Sprüchen anderer verunsichern. Statt dem eigenen Bauchgefühl und den Signalen des Hundes zu folgen, stellen sie Stundenpläne auf und addieren Kilometer und Minuten. Das kann sinnvoll sein, bei den meisten Hunden ist es das aber nicht. Denn wie viel Bewegung ein Hund braucht, hängt von vielem ab, wie etwa dem Alter.

Bis die Knochenfugen zusammengewachsen sind, sollten Welpen und Junghunde keine längeren Laufstrecken absolvieren. Neben dem Rad oder dem joggenden Menschen herlaufen ist also tabu. Doch die alte Regel, pro Lebensmonat fünf Minuten Bewegung, ist längst wissenschaftlich widerlegt. Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Fischer, der die

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