Harmloser Spleen oder Neurose?

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Katzen bringen uns mit ihren skurrilen Verhaltensweisen immer wieder zum Schmunzeln. Doch häufig steckt ein ernstes Problem hinter Schwanzjagen und Co. – und das ist keinesfalls ein Grund zum Lachen

Zwangsstörungen äußern sich bei Katzen – ähnlich wie bei Menschen – in einer Serie von sich wiederholenden und zwanghaften Verhaltensweisen. Für sich genommen sind einige davon völlig katzentypisch, etwa das Putzen des eigenen Fells oder das Miauen als Kommunikationsmittel. Werden sie jedoch repetitiv und zwanghaft, sollte man sich auf die Suche nach Ursachen und Auslösern machen – keinesfalls darf man „putzige“ Macken verharmlosen. Hier lesen Sie mehr über die häufigsten Arten von Zwangsstörungen bei Katzen.

Reizauslöser Der Schwanz zuckt und schon wird er bei der z. B. gelangweilten Katze als Beute gesehen

Stress als Ursache Nr. 1

Die Ursachen für zwanghaftes Verhalten sind zahlreich. Schmerzen, Angst, Stress, Aggressionen, Frust, Langeweile, eine reizarme Umgebung, Mobbing unter Artgenossen – das sind nur einige Beispiele dafür, was eine Katze mit zwanghaften, ritualisierten Verhaltensweisen zu kompensieren versucht. Am Anfang der Detektivarbeit steht immer der Besuch beim Tierarzt, der etwaige organische Ursachen abklärt. Bleiben seine Untersuchungen ohne Befund, kann man von einer psychischen Ursache ausgehen. Die Suche nach – aus Katzensicht – Stressoren in der Umgebung kann ein langwieriges Unterfangen sein. Bleibt man in einer Sackgasse stecken, empfiehlt sich die Konsultation eines Tierpsychologen.

Immer im Kreis: den Schwanz jagen

Ein zuckender Schwanz ist vor allem für gelangweilte Wohnungskatzen ein perfektes Beuteziel. Darüber hinaus beobachtet man ein zwanghaftes Schwanzjagen beim Felinen Hyperästhesie-Syndrom, auch Rolling-Skin-Syndrom genannt. Katzen mit dem Rolling-Skin-Syndrom reagieren auf innere und äußere Reize mit Schwanzjagen, wellenartigen Zuckungen der Haut und panikartigem Umherrennen. Neben körperlichen Erkrankungen, chronischen Entzündungen und Infektionen werden auch verschiedene Formen der Epilepsie oder psychische Ursachen in Betracht gezogen. Chronischer Stress ist fast immer als auslösender beziehungsweise verstärkender Faktor am Krankheitsbild beteiligt.

Futter-Fetisch: Pica-Syndrom

„Pica pica“ ist der wissenschaftliche Begriff für Elster und das erklärt auch, worum es bei dieser Verhaltensauffälligkeit geht: Die Katze frisst willentlich Dinge, die eigentlich als ungenie

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