Das Mädchen am Fluss

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Dem Verbrechen auf der Spur …

Ein Kind entdeckt am Flussufer ein Paddel mit seltsamen roten Flecken – und die desinteressiert an die Kommissare meldenden Kollegen ahnen nicht, dass sie vor einer Tatwaffe stehen …

Bitte helfen Sie mir, den Täter zu finden!

Kommissar Haller

Kriminalkommissar Barth schüttelte noch immer fassungslos den Kopf, als sie in ihrem Dienstwagen in Richtung Fluss rasten. „Manche Kollegen haben aber wirklich nicht einmal für dreißig Cent Fantasie. Das, was die sehen, ist für die auch immer nur das, was die sehen und nicht mehr. Die sehen nie etwas dahinter und vor allem nie etwas darin.“ Ein heftiges Schnaufen waberte trotz der Fahrgeräusche und des Geheuls vom Wagendach in Hallers Richtung. „Einen ‚komischen Knüppel mit roter Farbe‘ festzustellen! Geht’s noch? Und damit eine Neunjährige zum Entsetzen ihrer Mama dazu zu zwingen, aus dem Hintergrund ‚Das ist keine Farbe, das ist Blut, das sieht man doch!‘ zu schreien. Also ehrlich!“

Sie stellten ihren Wagen in der Nähe des Flusses neben dem der so heftig kritisierten Kollegen von der Schutzpolizei ab, als sich ein weiteres Fahrzeug näherte, über eine einsame Wurzel am Rand des Feldweges holperte und schließlich Steinchen aufwirbelnd hinter ihnen zum Stehen kam.

nen Kram zur Untersuchung anlieferst. Und nicht kilometerweit reisen und das Zeug selbst holen.“ Er klopfte Haller auf die Brust. „Aber wenigstens hast du alter Mann dich selbst herbemüht. Das werte ich heute anerkennend als Friedensangebot.“

Spurensicherer Sudbeck benötigte nur ein paar Minuten, bis er befand: „Das ist menschliches Blut!“

Und mit dieser Erkenntnis, dem Paddel in einer überdimensionalen Plastiktüte und der augenzwinkernden Verabschiedung „Genaueres, nachdem ich das Sportgerät ‚obduziert‘ habe!“ entschwand er auch schon wieder zu seinem Wagen.

Haller bedankte sich bei der Mutter des Kindes, während Barth dem Mädchen eines der obligatorischen Plüschtiere überreichte, das dieses tapfer entgegennahm, obwohl es erkennbar auf eine ausgesuchtere Wertschätzung gehofft hatte. „Das Paddel trieb nach Aussage von Mutter und Tochter

Robert Sudbeck, der Chef der Spurensicherung, quälte sich ohne Begeisterung aus seinem Wagen, wuchtete den silbernen Einsatzkoffer aus dem Kofferraum und stapfte betont leidend heran. „In einer gerechten Welt würde ich gerade in unserer Dienststelle sitzen und in dieser geschützten Umgebung darauf warten, dass du mir also im Wasser stromabwärts in Richtung Norden und verfing sich irgendwann deutlich vor Hofkirch in den Sträuchern am Ufer“, fasste Kriminalhauptkommissar Haller die Auffindesituation der Tatwaffe im Fall des Mordes im Kanuverein zusammen. Mit in die ausgepolsterten Hüften gestemmten Händen baute er sich in provozierender Pose vor dem Stadt- und Um