Paarporträt
Wie man im Gespräch bleibt, ohne selbst in Erscheinung zu treten – das beherrschen Claudia Schiffer und Mat thew Vaughn
Ende Januar zeigten sie sich mal wieder gemeinsam in der Öffentlichkeit: sie im Versace-Kleid strahlend und schön wie immer, er mit Mantel, Hut und Sweatshirt. Die Fotos, die dabei entstanden, erzielten die gewünschte Aufmerksamkeit und lieferten Stoff für viele Geschichten und Kommentare. Dass ein paar Augenblicke im Blitzlicht so viel Resonanz erzeugten, lag zum einen daran, dass das ehemalige Model in Begleitung eines Katers war, vor allem aber, dass sich Claudia Schiffer und Matthew Vaughn öffentlich ausgesprochen rarmachen, vor allem seitdem sie ein Paar sind. Kaum Interviews, keine TV-Auftritte, nichts Privates auf irgendeinem Social-Media-Kanal.
Das begann schon mit der Hochzeit. Reporter und Fotografen bekamen kaum mehr als eine Plane zu sehen, die das Paar und die Gäste vor Schaulustigen und Kameras abschirmte. Immerhin, ein Reporter will Schiffers Fuß gesehen haben. Auch wie Matthew um ihre Hand anhielt, blieb lange geheim, sie erzählte erst vor zwei Jahren davon: „Matthew schenkte mir ein Bild des amerikanischen Malers Ed Ruscha, es trug den Titel ‚Marry Me‘.“
Die Verschwiegenheit der beiden führte dazu, dass ihre Ehe häufig als skandalfrei beschrieben wird. Eine Formulierung, in der immer auch die Enttäuschung mitschwingt, dass die Ehe des Supermodels und des Filmproduzenten so gar keinen Gossip noch sonst wie Sensationelles oder Tröstendes aus dem Leben der Schönen und Reichen her vorbringt. Keine Affären, keine Depressionen, keine Entzugskliniken. Privates bleibt privat. Ob Claudia Schiffer aus ihren früheren, öffentlichen Beziehungen zu Zauberer David Copperfield oder dem Briten Tim Jefferies (mit beiden war sie verlobt) gelernt hat, ist nur zu mutmaßen. Der Ehe scheint diese Abmachung aber zu bekommen: Seit 22 Jahren sind Claudia Schiffer und Matthew Vaughn inzwischen verheiratet. Auch ihre drei Kinder, Caspar, Clementine und Cosima, wuchsen weitgehend abgeschirmt auf. So gut es eben geht, wenn die Geschäftsgrundlage beider Eltern öffentliche Aufmerksamkeit ist. Um ihnen zu ersparen, morgens auf dem Weg zur Schule von Paparazzi verfolgt zu werden, verlegte das Paar seinen Hauptwohnsitz von London aufs Land, in die Gegend von Oxfordshire und Northampton. Wo genau das Herrenhaus liegt, auch das soll niemand wissen. Nur einmal gewährten sie Fotografen Einblick. Auf den Bildern zu sehen: ein Mix aus Midcentury-Möbeln und zeitgenössischer Kunst an den Wänden, darunter Werke von David Hockney und Damien Hirst. So würde James Bond wohnen, hätte er Familie, hieß es im Text dazu.
Nicht einmal von ihrer Hochzeit gibt es Papara
