Das Profi- Paar

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Minerva Hase und Nikita Volodin kennen sich noch nicht lang – und gelten jetzt schon als Favoriten für den Weltmeistertitel

TEXT Harald Braun

Von null auf Eislauftraumpaar. Minerva Hase und Nikita Volodin mussten mit vielen tanzen, bis sie zueinanderfanden. Sie harmonieren perfekt, dabei sind sie nur auf dem Eis ein Duo
FOTO: PICTURE ALLIANCE/ASSOCIATED PRESS

Warum wir zusammen ein gutes Match sind?“, übersetzt Minerva Hase ihrem Partner Nikita Volodin die Frage eines Journalisten. Dann lacht die 24-jährige Berlinerin und sieht mit der lustigen kleinen Zahnlücke zwischen ihren Schneidezähnen sympathisch aus. Es ist nicht ganz klar, ob Nikita die Frage überhaupt versteht, denn Deutsch lernt der ebenfalls 24-jährige Russe mit dem markanten Kinn noch nicht so lange. Nicht mal knapp zwei Jahre ist es her, dass er seine Heimat Sankt Petersburg verließ, um in Deutschland sein Glück zu finden. Das hieß in diesem Falle Hase und war praktischerweise gerade auf der Suche nach einem neuen Partner. Womit wir wieder bei der Ausgangsfrage wären und der Suche nach einer guten Antwort darauf. Die erste, die Minerva-Fabienne Hase an diesem Tag gibt, klingt nämlich nur so mittel. „Na ja, wir haben zusammen sehr viel Potenzial. Und wir sind beide spritzige Typen.“

Klingt das romantisch? Baut man darauf eine gemeinsame Zukunft auf? Beim Eiskunstlaufen schon. Vor allem wenn man wie Nikita Andrejewitsch Volodin nicht wirklich eine Wahl hat. Was im ersten Moment ein wenig uncharmant klingt, erklärt sich bei einem zweiten Blick auf die persönliche Situation des ehrgeizigen Sportlers schon besser. Ende 2017 hatte er sich von seiner damaligen Partnerin Alina Ustimkina getrennt. Trennen müssen: „Sagen wir so – Alinas Körper veränderte sich in ihrer Pubertät auf eine Weise, die nicht gut für unsere bis dahin so erfolgreiche Performance war“, sagt Nikita Volodin vorsichtig. Ein Fachmagazin formulierte es direkter: „Alina Ustimkina wurde zu schnell zu groß für ihn.“ Volodin und Ustimkina tanzten also in unterschiedliche Richtungen weiter, und Nikita Volodin stand schon in jungen Jahren vor der Frage: Nur noch „Holiday on Ice“ und ähnlicher Tingeltangel auf Kufen? Oder doch weiter Leistungssport mit einer neuen Partnerin? Er entschied sich für die zweite Variante, merkte aber schnell, dass die in Russland nicht so einfach zu finden war. Er versuchte es mit Amina Atakhanova, doch nach vielversprechendem Start meldete sich ihr Rücken. Er versuchte es mit Taisia Sobinina, doch gesundheitliche Pr

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