Wiktor Borozdin kann nicht anders. Praktisch täglich zieht es den gebürtigen Polen, der als Biologe in Freiburg im Breisgau lebt, nach draußen, um Blumen zu fotografieren – egal ob im Botanischen Garten, auf Bergwiesen oder vorm heimischen Küchenfenster.
INTERVIEW & PORTFOLIOIM GESPRÄCH MIT WIKTOR BOROZDIN
Auch wenn Wiktor Borozdin es einfach aussehen lässt, Pflanzen so wie er zu fotografieren, braucht es Übung – viel Übung. Und Borozdin übt! Seit Jahren zieht er mit minimalem Equipment los, sattelt aufs Fahrrad und erkundet die Umgebung seines Wohnorts Freiburg im Breisgau. Wie seine Bilder genau entstehen, hat er uns im Interview verraten.
:Herr Borozdin, wie sind Sie zur Pflanzenfotografie gekommen? Wiktor Borozdin: Ich bin Biologe von Beruf, Botanik war aber nie mein Schwerpunkt. Sogar jetzt muss ich häufig nachschlagen oder nachfragen, was ich fotografiert habe.
Wie begann dann Ihre Leidenschaft?
Vor Jahren habe ich mir ein Makroobjektiv gekauft. Pflanzen und Insekten waren natürlich meine ersten „Models“ in diesem Bereich. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass meine Blumen-Porträts ein gewisses Interesse hervorriefen – also blieb ich dran und habe Jahr für Jahr meinen Fokus auf diese Aufnahmen gesetzt.
Erklären Sie uns kurz Ihr Set-up?
Bis etwa Anfang 2020 habe ich mit einer Canon EOS 5D Mark II und dem Objektiv Sigma Makro 150mm f/2,8 EX DG OS HSM fotografiert. Mit diesem Set-up habe ich in circa fünf Jahren fast 170.000 Aufnahmen gemacht. Bis heute arbeitet die Kamera sehr gut. Ich habe mich aber entschieden, ins spiegellose Canon-System einzusteigen, und verwende nun seit einer Weile die Canon EOS R – immer noch mit dem guten, alten Sigma, das seit immerhin neun Jahren mein treuer Begleiter ist und weiterhin einwandfrei funktioniert.
Kommt zusätzliches Licht zum Einsatz?
Ich habe zusätzliches Licht ausprobiert und präsentiere in den Workshops, die ich gebe, auch eine ganze Palette an Zubehör, das man verwenden kann. Ich persönlich arbeite aber am liebsten klassisch, ohne Blitzlicht, ohne Reflektor – nur mit natürlichem Licht – und nutze dabei eigentlich das Gegenlicht. Ich kenne die Region, in der ich fotografiere, und investiere viel Zeit, um Pflanzen und die passende Umgebung, das richtige Licht ausfindig zu machen – immerhin habe ich das Glück
