Diese Fahrrad-Urteile sollten Sie kennen

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Das gilt bei Unfällen im Wald oder mit dem E-Bike

In Deutschland gibt es zahlreiche Radstrecken in traumhafter Umgebung
Fotos: AdobeStock/Kzenon, iStock (5)/anilakkus/deepblue4you/kasto80/Kondoros Eva Katalin/Pekic, radbag.de

Aufs Fahrrad schwingen und los – Radeln ist eines der beliebtesten Hobbys der Deutschen. 38 Mio. Menschen haben 2022 mindestens einen Tagesausflug mit dem Rad gemacht. Und damit Sie immer und auch weiterhin heil am Ziel ankommen, gibt’s hier die wichtigsten Urteile rund um das Fahrrad.

Mindestabstand zu geparkten Autos

§ Wenn Sie auf dem Fahrrad unterwegs sind, müssen Sie mindestens 50 Zentimeter von den am Straßenrand abgestellten Autos entfernt sein. Am besten immer mal wieder zwischendurch kontrollieren. OLG Celle, AZ.: 14 U 61/18

Bei Unfall mit E-Bike gibt’s keinen Neupreis

§ Wenn das fast neue E-Bike bei einem Unfall stark beschädigt wird, ist das natürlich sehr ärgerlich. Doch Gegenseite muss den Neupreis nicht erstatten. Die Haftpflicht in solch einem Fall muss nur Reparaturkosten oder bei Totalschaden den um den Restwert geminderten Neupreis zahlen. AG Nordhorn, AZ.: 3 C 1180/16

Speed-E-Biker ohne Helm trifft Mitschuld

§ Seit Jahrzehnten gilt eine Helmpflicht für Fahrräder mit Hilfsmotor. In einem Fall musste ein E-Biker nach einem Verkehrsunfall ein Mitverschulden an den erlittenen, bei Tragen eines Helms vermeidbaren Kopfverletzungen in Höhe von 50 Prozent zahlen. LG Bonn, AZ.: 18 O 388/1

Mithaftung bei fehlender Beleuchtung

§ Radler, die im Dunkeln ohne Beleuchtung fahren, tragen bei einem Unfall Mitschuld – wenn ein anderer sie zu spät sieht und dadurch zu Schaden kommt. Der Mithaftungsanteil liegt bei 30 Prozent. Die Lampe also regelmäßig prüfen.

OLG Hamburg, AZ.: 14 U 08/16

Musik darf nicht beeinträchtigen

§ Beim Radfahren Musik zu hören ist zwar erlaubt, entscheidend ist dabei aber die Lautstärke. Trotz Kopfhö-rern müssen Verkehrsgeräusche gehört werden können. Ansonsten sind 15 Euro Bußgeld fällig. Bei einem Unfall gibt es daher auch eine Teilschuld.

OLG Köln, Ss 12/87 (Grundsatzurteil)

Geschwindigkeit bei schlechter Sicht anpassen

§ Eine Radfahrerin war im Dunkeln auf dem Radweg gegen einen Pfosten gefahren und hatte sich schwer verletzt. Obwohl sie mit Beleuchtung fuhr, wies das Landgericht Itzehoe ihre Klage auf Schadensersatz ab. Radfahrer müssen stets aufmerksam sein und die eigene Geschwindigkeit flexibel an die gegebenen Sichtverhältnisse anpassen. LG Itzehoe, AZ.: 3 O 612/0

Kein Schadensersatz nach Sturz im Wald

§ Waldbesucher nutzen ihn auf eigene Gefahr. Die Eigentümer haften somit nicht für waldtypische Gefährdungen, wie plötzlich auftretende Hindernisse. Wenn Sie dort mit dem Mountainbike stürzen, bleiben Sie mit einer Klage auf Schmerzensgeld erfolglos. OLG