Osteoporose gezielt ausbremsen

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Von Training mit Schwingungen bis hin zu guten Kalzium - Lieferanten

In Deutschland leiden 6Millionen Menschen daran, zu 80 Prozent Frauen ausbremsen

Mit Sonnenschein und genügend Bewegung lässt sich dem Knochenabbau im wahrsten Sinne davonlaufen

Die erste Patientin mit Knochenschwund, die unser Experte Dr. Tassilo König als junger Arzt behandelte, war seine eigene Großmutter: „Es tat mir in der Seele weh, mit anzusehen, wie sie sprichwörtlich unter meinen Händen zerbrach.“ Bei Frauen wirkt sich häufig nach den Wechseljahren der gesunkene Östrogenspiegel negativ auf den Knochenstoffwechsel aus. Doch so weit muss es nicht kommen! Es gibt gute Möglichkeiten, um dieses Leiden auszubremsen. Auch viel Kalzium im Essen und Vibrationstraining spielen da eine große Rolle. Hier beantwortet Dr. Tassilo König wichtige Fragen.

Wann raten Sie zur Knochendichtemessung?

▶ „Bei relevanten Risikofaktoren wie etwa Rauchen, Alkohol, Untergewicht oder Medikamenten, die eine Osteoporose begünstigen, empfiehlt sich eine Basisdiagnostik ab 50– für Frauen und Männer. Ab dem 70. Lebensjahr sollte dann aber generell eine Osteoporose-Diagnostik erfolgen. Was die Krankheit so tückisch macht, ist ihr stummer Verlauf. Als Betroffene merken Sie es oft nicht gleich – sondern erst, wenn der erste Knochen bricht. Häufig ist der strukturelle Schaden bereits so groß, dass er nicht vollständig heilbar ist. Vorbeugen ist immer die beste Medizin.“

Bringt Sonnenbaden genügend Vitamin D?

▶ „Sonne ist zwar sehr gut geeignet zur Behandlung von Osteoporose, aber nicht ausreichend. Wir müssen Vitamin D daher auch über die Ernährung zu uns nehmen. Aber: Laut Nationaler Verzehrstudie nehmen über 80 Prozent der Frauen und Männer ab dem 60. Lebensjahr zu wenig Vitamin D zu sich.“

Welche Rolle spielt die richtige Ernährung?

▶ „Im Optimalfall sollten täglich 1 000 bis 1 500 mg Kalzium aufgenommen werden. Doch das schaffen weniger als die Hälfte aller Senioren. Im Alter müssen sie oft zu Medikamenten greifen. Zur knochenfreundlichen Ernährung zählen ältere Käsesorten wie Emmentaler oder Parmesan, dazu Buttermilch und Kefir. Auch Nüsse und grünes Gemüse wie Brok- koli und Grünkohl sind gute Quellen für Kalzium. Vor allem in der Jugend sollte Milch und Joghurt auf den Speiseplan. In der Pubertät werden 50 Prozent der späteren Erwachsenenknochenmasse angelegt und mineralisiert. Achtung: Ohne Vitamin D kann der Körper Kalzium nicht verarbeiten.“

Fotos: AdobeStock/Pepermpron, iStock/Paul Bradbury/Ales-A, Aktionsbündnis Osteoporose (3), Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG/herbig, privat