Das Geheimnis des Dschungelar ztes

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KRIMI

Nach einem misslungenen Zugraub flüchtet Gangster Maggot durch den Dschungel und wird von einem Missionar gerettet. Er dankt es ihm, indem er ihn ausraubt und seinen Assistenten ermordet. Allerdings gibt es im Leben des Arztes etwas, das Maggot zum Verhängnis wird ...

Fotos: AdobeStock/franz12, Heyne Verlag, IMAGO Images/Paul von Stroheim, iStock (7)/Aerial3/Michael Burrell/Liudmila Chernetska/djedzura/huettenhoelscher/Ignatiev/Peopl

Steve Maggot stolpert keuchend durch das dichte Unterholz. Den nutzlosen rechten Arm hält er mit der linken Hand umklammert. Die Wunde brennt als hätte ihm jemand siedendheißes Öl hinein geschüttet. Das Projektil in seinem Oberarm scheint zu pulsieren. Zum Glück hat wenigstens die Blutung nachgelassen. Das Kreischen der Affen und Vögel macht ihn verrückt, der Modergestank des Dschungels verstopft seine Atemwege. Dazu diese feuchte Hitze! Immerhin – er ist am Leben. Noch! Die anderen hat es sofort erwischt. Wer konnte denn auch ahnen, dass der Zaire Express bewacht war wie die Bank von England?

Das Fieber kommt in starken Schüben. Maggot weiß, dass er sich nicht mehr lange auf den Beinen halten kann. Schon fällt er, sein Gesicht landet auf fauligen Blättern. „Mein Totenbett“, denkt er. Dann überkommt ihn die Ohnmacht.

„Nur ein paar Stunden später und Sie wären hinüber gewesen!“, hört er eine Stimme sagen. Er sieht die Umrisse einer weißen Gestalt. Seine Zunge klebt wie ein trockener Knebel in seinem Gaumen. Doch langsam gewinnt die Gestalt ihre Konturen. Es ist ein alter Mann, der einen weißen Arztkittel trägt. Er flößt Maggot Wasser ein, das ihm so köstlich vorkommt wie das Leben.

In einer Metallschale liegt, blutverschmiert, die Kugel aus dem Polizeigewehr …

Maggot sieht sich um. Er sieht hohe alte Schränke mit unzähligen Büchern und allerhand sonderbaren Geräten. Medizinische Instrumente liegen auf einem Beistelltisch neben seinem Bett.

„Willkommen in Manatu“ sagt der Greis. „Ich bin Doktor Miller. Das ist Doktor Mbir.“ Erst jetzt bemerkt Maggot den Schwarzen. „Sehr erfreut“, krächzt er. „Ich bin ... John Smith.“ Ein originellerer Name fällt ihm nicht ein.

„Wir haben ihr kleines ... Souvenir ... aus ihrem Arm herausgeholt. Sie werden es kaum vermissen.“ Miller deutet auf ein Metallschälchen. Darin, blutverschmiert, die Kugel aus dem Polizeigewehr.

„Wie bin ich hier hergekommen?“ Magotts Stimme ist brüchig.

„Jäger haben Sie zu mir in das Dschungelkrankenhaus gebracht. Sie haben wirklich großes Glück gehabt.“

Maggot sinkt zurück in sein Kissen und schließt die Augen. Gerettet. „Danke, Doktor“, flüstert er.

„Ruhen Sie sich jetzt ein wenig aus. Später können wir zusammen zu Abend essen. Ich

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