Der französische Frank Sinatra

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Unvergessene MUSIK-Stars

GILBERT BÉCAUD

Folge 14
Seine Krawatte mit den dicken weißen Punkten hat Gilbert Bécaud heiß und innig geliebt.Nur selten trug er eine andere
1990 im Pariser Lido: Gilbert Bécaud (r.) mit Kollege Charles Aznavour
Schon in den 1950er-Jahren waren die Frauen ganz wild darauf, von Gilbert Bécaud ein Autogramm zu bekommen

Er hatte von allen großen französischen Sängerinnen und Sängern – ob Edith Piaf, Charles Aznavour oder Charles Trenet –den größten Einfluss in der internationalen Musikszene. Gilbert Bécauds „Et maintenant“ (1962) bescherte auch Frank Sinatra († 82) und Shirley Bassey (87) den auf Englisch gesungenen, millionenfach verkauften Erfolgshit „What Now My Love“.

Alles, was er machte, war ein Erfolg

Bécaud, der manchmal auch der „französische Frank Sinatra“ genannt wurde, war nicht nur ein exzellenter Sänger, sondern feierte auch als Pianist und Komponist große Erfolge. Er selber bezeichnete seine Musik eher instinktiv als intellektuell und erklärte einst in einem Interview: „Ich reagiere mehr, als ich denke.“ Kein Wunder, dass der Mann, der voller Emotionen steckte, in Frankreich „Monsieur 100 000 Volt“ genannt wurde. Dieser Spitzname beschreibt exakt die gigantische Wirkung, die er auf sein Publikum in Frankreich hatte, das vor Begeisterung explodierte, wenn er die Bühne betrat.

Ein Meister am Flügel: Viele Lieder komponierte der Südfranzose selbst
▲ 1975: Mireille Mathieu schenkte ihrem Kollegen Gilbert Bécaud ein Küsschen
Foto: dpa/pa, Getty Images (6), INTERFOTO

Bécaud wurde in Toulon als François Silly geboren. Mit nur 14 Jahren schrieb er das erste von fast 450 Liedern. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, als Südfrankreich noch nicht besetzt war, studierte er am Konservatorium von Nizza. Von den Nachtclubs aus gelang ihm 1953 der Sprung als Solist in die