Wirbel um dieSex-Mutter der Nation

2 min lesen

Beate Uhse († 81)Erst war sie Pilotin der Luftwaffe, dann sorgte sie mit ihrem pikanten Erotik-Shop für riesige Empörung in der Bundesrepublik!

ib

Engagierte Fach-Frau: Beate Uhse liebte ihren Job, denn prüde war die Unternehmerin nie

Ein eiskalter Nordwind fegt am 17. Dezember 1962 durch Flensburg. Trotzdem ist kurz vor Weihnachten das Geschenke-Shopping in vollem Gange. Zwischen den Mode-, Schmuck- und Elektronikläden öffnet an diesem Montag in der Angelburger Straße 58 ein neues Geschäft. „Beate Uhse. Fachgeschäft für Ehehygiene. Fachbuchhandlung“ prangt da in großen Lettern. Unscheinbar auf den ersten Blick, sorgt der Shop bald für Unmut. Denn darin finden sich nicht nur etliche Bücher über Sex, sondern auch Kondome und sogenannte „Hilfsmittel“ wie Dildos, Liebes-Dragees und knappe Spitzendessous! Der Laden wird ein Besuchermagnet, an dessen Schaufenster sich besonders die Herren der Schöpfung die Nase platt drücken – und denen drinnen die Augen aus dem Kopf fallen. „Beate Uhse versext Deutschland!“, schreit es von überall her. Dabei wollte die Unternehmerin nur Gutes: nämlich aufklären!

Im II.Weltkrieg überführte die passionierte Pilotin noch Kampfflieger für die deutsche Wehrmacht, floh danach nach Flensburg. Hier wandte sich Uhse einer neuen Aufgabe zu: Mit der „Schrift X“half sie jungen Frauen, die nicht schwanger werden wollten, eine Zählmethode zur Verhütung anzuwenden. Doch das reichte der ambitionierten Unternehmerin nicht: Schon 1951 gründet sie mit einer Handvoll Angestellten das „Versandhaus Beate Uhse“, verschickt Sexspielzeug per Post an die erwartungsvollen Kunden. In einer diskreten Verpackung natürlich! Anfang der 1960er-Jahre hat die Firma bereits fünf Millionen Kunden. Nicht ohne Folgen: Wegen des Paragrafen 184 (Anstiftung zur Unzucht) landete Uhse mit ihren pikanten Verkäufen schnell vor Gericht, es hagelte über 2000 Anklagen! Es gab einen regelrechten Wirbel um die „Sex-Mutter der Nation“, sie wurde als „Beate Schweinkram“ oder „Orgas-Muse“ betitelt! Ihr Mitmischen im Pornofilm-Geschäft zog besonders Kritik von Feministinnen auf sich. Doch auch dadurch ließ die taffe Frau mit dem frechen Kurzhaarschnitt sich nicht einschüchtern. Dem ersten begehbaren Sexshop der Welt 1962 folgten zahlreiche weitere, sie ging sogar an die Bör

Dieser Artikel ist erschienen in...

Ähnliche Artikel

Ähnliche Artikel