Medizin
Gesund zubeißen
Was beim Thema Mundhygiene stimmt und welche Missverständnisse es noch immer gibt
1. Wer gut putzt, braucht keine Zahnreinigung
Das stimmt nicht. Da die Zahnbürste nicht alle Ecken und Zwischenräume erreicht, empfehlen Experten, halbjährlich eine professionelle Zahnreinigung (einmal verbunden mit einer zahnärztlichen Kontrolle) durchführen zu lassen. Sonst steigt das Risiko für Krankheiten wie zum Beispiel Karies oder Parodontitis.
Denn gereinigt und befreit von Belägen und Verfärbungen, kann der Zahnarzt einen Zahn ganz anders beurteilen und krankhafte Veränderungen deutlich schneller erkennen und behandeln.
2. Nur Fluorid bekämpft Karies
Nein, auch verschiedene ätherische Öle (z. B. Eukalyptus- oder Teebaumöl) mit antimikrobieller Wirkung können Keime bekämpfen, die Karies und Zahnfleischentzündungen auslösen. So helfen sie nicht nur bei der Vorbeugung, sondern lassen auch bereits bestehende Entzündungen an Zähnen und Zahnfleisch schneller abklingen. Zudem hat aktuell ein internationales Forscherteam einen Pflanzenstoff, der Plaque, Karies und Zahnprobleme verhindern soll, untersucht. Das in Kreuzblütlern (z. B. Kohl, Kresse und Rucola) vorkommende Molekül Bisindol hemmt das Wachstum von Kariesbakterien und kann deren zähe Biofilme – als Hauptverursacher von Plaque und Karies – um bis zu 90 Prozent reduzieren. Allerdings sind noch Zulassungsstudien erforderlich, damit das Bisindol Zahnpflege-Produkten zugesetzt werden kann.
3. Nach dem Essen sofort die Zähne putzen
Bitte nicht! Denn die Säuren aus Lebensmitteln wie Obst, Säften, Fruchttees oder Limonaden weichen kurzfristig den Zahnschmelz auf.
Wer jetzt die Zähne direkt „schrubbt“, beschädigt die Schutzschicht. Besser: Den Mund nach dem Essen mit Wasser ausspülen und erst nach 30 Minuten Wartezeit die Zähne putzen. Dann ist der Schmelz wieder intakt.
Die richtige Zahnpasta
Wer empfindliche Zähne hat, sollte eine Zahncreme mit ätherischen Ölen verwenden, die den Schmelz nicht zu stark abträgt. Der sogenannte Abrasionswert (RDA-Wert) gibt an, wie stark die jeweilige Pasta den Zahn abschmirgelt. Die meisten Zahnpa