„Durch ihren Tod habe ich erst leben gelernt“

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Tochter Gaby starb an Brustkrebs

2001 starb Peter Kraus’ Tochter Gaby und hinterließ eine „große Lücke“
Nach einem Auftritt 1956 wurde Peter Kraus in München entdeckt und steht seitdem auf der Bühne
Lange war es das perfekte Glück: der Sänger, Ehefrau Ingrid (li.), Tochter Gaby und Sohn Michael
Über Gabys Tod sagt Kraus: „Meine Frau und mich hat es zusammengeschweißt“
Fotos: dpa (2), imago images (2), PR, Schneider-Press/Alexander

Die meiste Zeit seines Lebens steht Peter Kraus (85) nun schon auf der Bühne. Sein Talent als Schauspieler, Moderator und Musiker bringen ihm Ruhm und Erfolg.

Doch so unbeschwert und glücklich das auch klingen mag, der Entertainer weiß auch, wie es ist, in den Abgrund zu blicken.

Vor fast 23 Jahren mussten Peter Kraus und seine Ehefrau Ingrid (79) einen schweren Verlust ertragen. Ihre Tochter Gaby († 39) starb an Brustkrebs.

Der Krebs wurde zu spät entdeckt

Bis zur letzten Minute versuchten sie alles, um ihr Kind zu retten. Doch es war vergebens. Eine Welt brach zusammen. Aber Peter Kraus und Ingrid schafften es, sich aus dem Tief wieder herauszuziehen. Heute blickt der Künstler nicht nur traurig zurück, er ist vor allem dankbar: „Durch den Tod meiner Tochter habe ich erst richtig leben gelernt.“

Gaby war nicht die leibliche Tochter des Musikers. Aber Peter Kraus liebte sie von der ersten Sekunde an wie sein eigenes Kind. Seine Frau Ingrid brachte die kleine Gaby in die Beziehung. „Das war für mich als junger Mensch, der immer nur kurze Bekanntschaften hatte, ein völlig neues Leben. Und sehr reizvoll! Es war auf einmal so familiär und ich hatte plötzlich ein Kind. Dabei war ich erst 26 Jahre alt“, erinnert er sich.

1969 heiratete der Sänger seine Ingrid und adoptierte Gaby. Vier Jahre später wurde der gemeinsame Sohn Michael (heute 50) geboren. Die Familie wohnte lange Zeit in der malerischen Umgebung von Tessin am Luganersee in der Schweiz und führte ein ruhiges und glückliches Leben.

Kraus suchte Rat bei einem Schamanen

Viele Jahre später wurde dieses Idyll überschattet. Kurz nachdem Gaby ihnen das erste Enkelkind geschenkt hatte, ertastete sie einen Knoten in ihrer Brust. Die junge Mutter suchte daraufhin einen Arzt auf. Doch dieser beruhigte sie nur mit den Worten: „Ach, das ist bestimmt nur eine geschwollene Milchdrüse.“ Auch nach einer gründlichen Untersuchung fand der Arzt nichts. Fatal! Denn so wurde der Krebs bei Gaby zu spät entdeckt.

Für sie, aber auch für Peter Kraus und seine Frau, begann eine furchtbare Zeit. Es folgten eine Chemotherapie und Brustamputation. Sogar bei einem Schamanen suchte der verzweifelte Sänger damals Hilfe. Gaby hingegen ertrug ihr Schicksal mit großer Wür