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HISTORISCHE EREIGNISSE DES MONATS

227 v. Chr. Roms zweite Provinz

Um Italien zu beherrschen, gründeten die Römer Städte mit Siedlern oder schlossen Bündnisverträge mit anderen Orten. Für sie war der „Stiefel“ – bis auf den Norden – jedoch stets eine Art erweitertes Gebiet ihrer Stadt. Erst als die Römer Sizilien eroberten, sicherten sie das Gebiet seit 241 v. Chr. mit Truppen und einem Statthalter. Dessen Aufgabengebiet nannten sie provincia. Die Einwohner solcher Provinzen besaßen weniger Rechte als die Menschen auf dem Festland, sie mussten Steuern zahlen und waren Untertanen, keine Mitbürger.

Mit dem Ende des ersten Punischen Krieges, ebenfalls 241 v. Chr., erklärten die Römer die zuvor punisch beherrschten Inseln Sardinien und Korsika zu entmilitarisiertem Gebiet. Mit den Puniern hatten sich die dortigen Einwohner arrangiert, doch Untertanen Roms wollten sie nicht werden. Als es daraufhin zu Revolten kam, schickten die römischen Machthaber Legionen auf die Inseln und griffen hart durch. Immerhin gab es dort große Getreideplantagen. Zudem schätzte man auch die Pferde und Waffen von den Inseln. Um Letztere dauerhaft verwalten zu können, schuf der Senat im Jahr 227 v. Chr. gleichzeitig mit Sizilien eine zweite Provinz: Sardinia et Corsica. Doch die römische Durchsetzungskraft war zunächst gering: Selbst Jahrhunderte später scheinen nur die Küstenstreifen halbwegs romanisiert gewesen zu sein – bis in die Berge reichte Roms starker Arm nie. Noch Augustus musste hart gegen das Bandenwesen durchgreifen.

Blick auf die Ruinen der römischen Stadt Aléria an der Ostküste der Insel Korsika.
AKG / De Agostini Picture Library / Diego m. rossi

1389 2. Mai Wenzel tritt erneut vor den Altar

Im Jahr 1386 starb überraschend Johanna von Bayern, die erste Ehefrau des römischdeutschen Königs Wenzel IV. Gerüchten zufolge starb sie durch einen der Jagdhunde ihres Gemahls. Vielleicht war aber auch die Pest verantwortlich für den frühen Tod der 24 Jahre jungen Herrscherin gewesen. Obwohl die Ehe kinderlos geblieben war, ließ sich Wenzel Zeit mit einer erneuten Brautschau. Seine Wahl fiel schließlich auf die 16 Jahre jüngere Sophie, eine Nichte seiner verstorbenen Frau und wie jene aus dem Haus Wittelsbach. Die beiden waren sich im Jahr 1388 in Prag erstmals begegnete, und angeblich war nicht nur Sophie überaus angetan von dem blaublütigen Witwer. Wenzel wurde sich mit Sophies Onkel Herzog Friedrich von Bayern-Landshut schnell über eine Heirat einig. Sophie, eine gepriesene Schönheit, war gerade einmal zwölf Jahre alt, als sie am 2. Mai 1389 im Prager Veitsdom den 28-jährigen Wenzel heiratete.

Auch diese Ehe sollte kinderlos bleiben. Ob sie glücklich war? Wenzel wurde ein ganzes Kaleidoskop schlechter Eigenschaften nachgesagt: Er sei jähzornig, tyrannisch, trunksüchtig, faul und träge gewesen. Von zahllosen Affären ganz zu schweigen. Seine

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