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Zeugnisse der Römer in Baden-Württemberg

Ulrich Maier,Die Römerzeit in Baden-Württemberg.Auf den Spuren einer faszinierenden Epoche. Silberburg-Verlag, Tübingen 2023, 120 Seiten, € 24,99.

Vor 1800 Jahren war fast das ganze heutige Baden-Württemberg Teil des Römischen Reiches. Im Westen des Landes befand sich die Provinz Obergermanien, im Südosten die Provinz Raetien. In diesen Gebieten rodeten die Römer Wälder, sie legten Straßen und Städte an, trieben Handel, errichteten Orte zu Ehren ihrer Götter, bewirtschafteten ländlich gelegene Gutshöfe und sicherten ihre Grenze zu Germanien. Diese Zeit hat zahlreiche Spuren hinterlassen, die sich noch heute entdecken lassen.

Ulrich Maier gibt auf 120 Seiten einen reichbebilderten Überblick über die wichtigsten Zeugnisse der römischen Kultur in Baden-Württemberg. Insgesamt führt seine Reise durch 55 Stationen. Darunter finden sich zentrale Schauplätze wie „Sumelocenna“, das antike Rottenburg, wo nicht nur beeindruckende Römersäulen zu bestaunen sind, sondern auch die größte öffentliche römische Toilettenanlage nördlich der Alpen. Darüber hinaus beleuchtet der Autor Orte, die vom Alltagsleben der Römer zeugen, und präsentiert bedeutende archäologische Funde, wie den „Alexanderhelm“ von Welzheim oder das Orpheus-Mosaik aus Rottweil. Knappe Skizzen des historischen Kontexts sowie Übersetzungen von Inschriften helfen bei der Einordnung der römischen Zeugnisse.

aj

Versteckte Sprachschätze des Mittelalters

Michael Schwarzbach-Dobson,

Verschwundene Wörter des Mittelalters. Greven Verlag, Köln 2023, 222 Seiten, € 22,–. Der Germanist Michael Schwarzbach-Dobson hat sich auf die Suche nach Wörtern des Mittelalters gemacht, die aus unserem heutigen Wortschatz verschwunden sind. Zu diesem Zweck hat er Artus-Romane durchforstet und ritterlich-höfische Liebeslyrik studiert. Rund 80 mittelhochdeutsche Wörter stellt er in seinem Buch vor. Versammelt sind sie in bestimmten Themenkreisen, so dass sich leichter der Überblick behalten lässt: Rittertum und Kampf, Familie und Soziales, Kultur und Religion, Alltag und Handwerk, Natur und Medizin, Liebe und andere Gefühle.

Von den einzelnen Wörtern ausgehend, entwickelt der Autor kenntnisreiche, kurzweilige und häufig auch überraschende sprachgeschichtliche Gedanken. Dabei wird deutlich, dass viele vermeintlich verschwundene Wörter in versteckter Form noch heute existieren. Dazu gehört etwa bôzen, das mittelhochdeutsche Wort für „schlagen“ oder „klopfen“. Auch wenn das Verb


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